- Hotel-Know-how nutzen: Pflegeheime können durch smarte Heiztechnik bis zu 35 % Energie sparen
- Mehr Komfort, weniger Aufwand: Automatisierte Systeme sorgen für gleichmäßige Wärme und entlasten das Personal
- Team einbinden: Schulung und Motivation der Mitarbeitenden sind entscheidend für den Erfolg.
- Verbrauch im Blick: Digitale Analyse deckt Einsparpotenziale auf und verhindert unnötige Kosten
- Fehler vermeiden: Nicht nur Technik einführen, sondern auch Komfort & alle Räume beachten
- Strategie statt Aktionismus: Erst analysieren, dann gezielt umsetzen – unterstützt durch Fördermittel
Wie hältst du die Räume im Winter warm, ohne dass dir dabei die Heizkosten um die Ohren fliegen? Wie sorgst du für ein angenehmes Klima – nicht nur auf den Fluren, sondern auch im Budget? Als Betreiber eines Pflegeheims stehst du täglich vor genau solchen Fragen. Und die gute Nachricht ist: Du musst nicht bei null anfangen.
In der Hotellerie hat man sich diesen Herausforderungen schon früher gestellt – mit großem Erfolg. Gäste erwarten Komfort, und der Betrieb muss effizient laufen. Klingt vertraut? Genau hier beginnt deine Chance. Denn was Hotels in Sachen Energiemanagement entwickelt haben, lässt sich wunderbar auf Pflegeheime übertragen – und sogar verbessern.
Dieser Beitrag zeigt dir, wie du mit smarter Technik, kluger Planung und einem motivierten Team nicht nur Energie und Geld sparst, sondern gleichzeitig Lebensqualität für Bewohner und Mitarbeitende steigerst.
Warum Energieeffizienz mehr ist als nur Sparen
Ja, es geht um Einsparungen. Aber in einem Pflegeheim geht es immer auch um Menschen. Um Wärme, um Geborgenheit, um Sicherheit, um Gesundheit. Und um Verantwortung. Für deine Bewohner, dein Team – und die Umwelt.
Effizientes Energiemanagement heißt:
- Bewohner genießen gleichmäßige Temperaturen angepasst an ihre persönlichen Bedürfnisse ohne Hitzestau oder Zugluft.
- Dein Team hat weniger Aufwand, weil sich deine Heizkörper automatisch steuern.
- Du senkst dauerhaft deine Heizkosten – und schaffst Freiraum für Pflege, Personal oder Modernisierungen.

Bereich | Hotels | Pflegeheime |
---|---|---|
Heizbedarf | Hoch – durch wechselnde Belegung | Hoch – durch 24/7-Nutzung und Pflegebedarf |
Komfortanspruch | Sehr hoch – Gästekomfort ist Verkaufsargument | Sehr hoch – Wohlbefinden der Bewohner ist zentral |
Betriebszeiten | Saison- und belegungsabhängig | Kontinuierlich, Tag und Nacht |
Einsparpotenzial | Zwischen 20 – 35 % durch smarte Heizungssteuerung | Ebenso hoch durch bedarfsgerechte Regelung |
Was Pflegeheime konkret von Hotels übernehmen können
Hotels zeigen, wie smarte Heizlösungen Komfort und Effizienz vereinen – genau das kannst du in deinem Pflegeheim erfolgreich übernehmen. Mit digitalen Thermostaten, belegungsabhängiger Steuerung und intelligentem Wärmemanagement lassen sich Betriebskosten deutlich senken. Entscheidend ist, Technik gezielt einzusetzen und dabei die Bedürfnisse von Bewohnern und Mitarbeitenden stets im Blick zu behalten.
1. Transparenz durch digitale Wärmeverbrauchsmessung
Hotels nutzen Systeme wie better.energy, um den Heizverbrauch pro Etage oder Gebäude zu erfassen. So erkennen sie schnell, wo Wärme verloren geht.
Was das für dein Pflegeheim bedeutet:
- Du bekommst einen Live-Überblick über alle Heizkörper.
- Du hast deine Wärmemengenverbräuche genau im Blick und kannst vergleichen.
- Du kannst gezielt eingreifen, bevor Kosten aus dem Ruder laufen.

2. Smarte Regelung für optimale Wärme – immer zur richtigen Zeit
Hotels setzen auf digitale LoRaWAN-fähige Thermostate, welche in Verbindung mit einer intelligenten Steuerung die Raumtemperatur an Belegung und Tageszeit anpassen.
Deine Vorteile im Pflegeheim:
- Automatische Absenkung der Temperatur bei Abwesenheit oder Nichtbenutzung von Räumen
- Fenster-Offen-Erkennung, die die Thermostate der Heizkörper sofort abschaltet
- Wärmebegrenzung, um zu hohe Temperaturen zu vermeiden
Ergebnis: Gleichmäßige Wärme, weniger Schwitzen, weniger Frösteln – mehr Wohlbefinden.
3. Mitarbeitende und Bewohner sensibilisieren
Technik allein spart noch keine Energie. Es braucht Menschen, die mitziehen.
Was du tun kannst:
- Pflegekräfte in die Nutzung smarter Thermostate einweisen
- Bewohner (sofern möglich) aktiv einbinden und ihnen die Funktionsweise erklären
- Hinweise zum richtigen Lüften und Temperieren sichtbar machen
4. Erfolgsbeispiele aus der Praxis
Hotel City Zürich: Nachhaltigkeit durch intelligente Raumsteuerung
Das Hotel City Zürich nutzt better.energy, um Räume nur bei Bedarf zu beheizen. Funktionen wie Fenster-Offen-Erkennung und Temperaturbegrenzung helfen, Energie zu sparen – ohne Komfortverlust. Das System trägt zur Green Globe Zertifizierung bei und dient als Vorbild für Pflegeeinrichtungen.
Moun10 Jugendherberge: Wärme dort, wo sie gebraucht wird

Die Jugendherberge nutzt smartes Wärmemanagement, um gezielt belegte Zimmer zu beheizen und Lastspitzen zu senken. Das System erkennt, wann Fenster offenstehen, und senkt automatisch die Heizleistung. Ergebnis: weniger Verbrauch, sinkende Kosten, mehr Effizienz – bei gleichbleibender Behaglichkeit.
Was Hotels gelernt haben – und Pflegeheime besser machen können
Effizient heizen heißt nicht: einfach Technik kaufen. Es heißt: mitdenken, mitfühlen, mitplanen. Hotels haben gezeigt, was funktioniert – aber sie haben auch gezeigt, wo’s klemmt, wenn man ohne System oder Team losläuft. Pflegeheime haben jetzt die Chance, es besser zu machen: durch kluge Einführung, durchdachte Planung und die wichtigste Zutat – Menschen, die mitziehen.
Fehler aus der Hotellerie | Was du im Pflegeheim besser machen kannst |
---|---|
Technik ohne Schulung eingeführt | Mitarbeitende aktiv einbinden und schulen |
Zu starre Automatisierung | Komfortbedürfnisse der Bewohner mitdenken |
Nur auf Gästezimmer fokussiert | Alle Räume (auch Flure, Gemeinschaftsbereiche) berücksichtigen |
Einzelmaßnahmen ohne Gesamtstrategie | Heizkonzept entwickeln und regelmäßig evaluieren |
Stolperfallen beim Heizmanagement – und wie du sie vermeidest
Hotels haben auf dem Weg zur Energieeffizienz nicht alles richtig gemacht. Viele haben zuerst viel Geld investiert, bevor sie die tatsächlichen Bedürfnisse ihrer Gäste, ihrer Gebäude – und ihrer Teams – verstanden haben. Diese Fehler musst du nicht wiederholen. Hier sind die vier häufigsten Stolperfallen – mit praktischen Lösungen für dein Pflegeheim:
1. Technik eingeführt – Team vergessen
Was schiefging: In vielen Hotels wurden smarte Heizsysteme installiert, ohne die Mitarbeitenden umfassend zu schulen. Die Folge: Heizungen blieben im Automatikmodus, obwohl Zimmer leer waren, oder wurden manuell übersteuert – der Spareffekt verpuffte.
Was du besser machen kannst:
- In Schulungen investieren: Technik ist nur so gut wie die Menschen, die sie nutzen.
- Pflege- und Reinigungspersonal einbeziehen: Sie sind täglich in den Zimmern und wissen, was funktioniert.
- Regelmäßiges Feedback einholen: Wo passt die Temperatur nicht? Wo frieren die Bewohner? Wo wird zu viel geheizt?
Tipp: Ernennung von „Energiebotschaftern“ im Team – Menschen, die zwischen Technik und Pflege vermitteln.
2. Automatisierung über alles – Komfort vergessen
Was schiefging: Einige Hotels setzten zu stark auf Automatismen: Heizkörper aus bei Nicht-Belegung, starre Temperaturgrenzen. Was technisch sinnvoll klingt, führte zu ausgekühlten Zimmern, verärgerten Gästen – und negativen Bewertungen.
Was du besser machen kannst:
- Smarte Steuerung nicht als starres System begreifen, sondern als unterstützendes Werkzeug.
- Komfortzonen definieren, z. B. Raumtemperatur zwischen 21–23 °C, aber mit Spielraum.
- Bewohnerbedürfnisse respektieren: Manche Bewohner benötigen mehr Wärme, etwa bei Immobilität oder bei bestimmten Krankheitsbildern.
Tipp: Mit individuell anpassbaren Thermostaten können Pflegekräfte, die Bewohner und Bewohnerinnen oder das Facility-Team gezielt eingreifen – sowohl manuell vor Ort als auch digital aus der Ferne und ohne großen Aufwand.

3. Nur Einzelräume optimiert – Gebäude als Ganzes ignoriert
Was schiefging: Hotels konzentrierten sich oft nur auf die Gästezimmer. Gemeinschaftsbereiche, Flure, Technikräume oder Personalbereiche blieben beim Heizkonzept außen vor. Ergebnis: Überheizte Gänge, unterkühlte Nebenräume, ineffizienter Gesamtbetrieb.
Was du besser machen kannst:
- Ganzheitlich planen: Welche Räume haben wann welchen Wärmebedarf?
- Zonen definieren: Bewohnerbereiche, Pflege- und Verwaltungsräume, Lager – alle haben andere Anforderungen.
- Nachtabsenkung einführen, wo möglich – aber nicht dort, wo nachts Pflege stattfindet.
Tipp: Nutze Heizpläne und Belegungsdaten, um automatische Anpassungen zu ermöglichen – gerade in wenig genutzten Räumen steckt viel Potenzial.
4. Smart Home genutzt und Smart Building erwartet
Was schiefging: Viele Hotels setzten auf bewährte Smart Home-Systeme. Das Problem: Nur weil es Zuhause funktioniert, heißt das noch lange nicht, dass es auch in großen Gebäuden funktioniert. Das Resultat war ein nicht funktionierendes System, unnötige Kosten und jede Menge Ärger durch zu kalte oder warme Hotelzimmer.
Was du besser machen kannst:
- Suche gezielt nach flexiblen und skalierbaren Energielösungen, die für den Einsatz in großen Gebäuden konzipiert wurden
- Achte darauf, dass die Anbieter deine Bedürfnisse wirklich verstehen und wissen, worauf es bei deinem Gebäude ankommt
- Halte Abstand von schwerfälligen Installationen, Verkabelung mit GLT und aufwändigen Sanierungsmaßnahmen

Tipp: Moderne Smart Building-Lösungen im Bereich Energiemanagement sind meist funkbasierte Lösungen, welche weder Kabel brauchen noch deine betrieblichen Abläufe einschränken.
5. Schnell Maßnahmen umgesetzt – aber ohne Strategie
Was schiefging: Viele Hotels tauschten einfach Thermostate aus oder führten punktuell eine Heizungsregelung ein – ohne systematische Analyse. Dadurch wurden Maßnahmen umgesetzt, die sich nicht ergänzten – und wenig Effekt hatten.
Was du besser machen kannst:
- Starte mit einem Heizungs-Audit: Wo liegen die größten Verluste? Welche Räume verursachen die höchsten Kosten?
- Entwickle eine Wärmewende-Roadmap: Was kannst du sofort umsetzen? Was mittelfristig? Was langfristig?
- Binde Förderprogramme wie die BEG (Bundesförderung effiziente Gebäude) direkt in die Planung ein.
Tipp: Ein guter Energieberater oder ein spezialisierter Anbieter wie Betterspace hilft dir, eine maßgeschneiderte Strategie zu entwickeln – abgestimmt auf dein Gebäude, deine Bewohner und dein Budget.
Maßnahme | Wirkung |
---|---|
Digitale Heizkörpersteuerung | Bis zu 31 % Heizkostenersparnis |
Fenster-Offen-Erkennung | Kein Heizen bei offenen Fenstern |
Temperaturbegrenzung pro Raum | Vermeidung von Überheizung |
Schulung des Pflegepersonals | Höhere Effizienz und besserer Umgang mit Technik |
Fazit: Wärme mit Weitblick
Du führst dein Pflegeheim mit Herz und Verstand. Und genau deshalb weißt du: Wärme ist mehr als Temperatur – sie ist ein Gefühl. Mit smarter Heiztechnik machst du dein Haus nicht nur effizienter, sondern auch behaglicher.
Jetzt ist der Moment, in moderne Heizlösungen zu investieren. Für geringere Kosten. Für mehr Komfort. Für eine nachhaltige Zukunft. Und das Beste? Die Hotellerie hat’s vorgemacht – du machst es jetzt besser.
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Weiterführende Literatur & Quellen:
- Energieagentur NRW: Effiziente Energienutzung in Alten- und Pflegeheimen
- Betterspace: Erfahrungsbericht: Nachhaltige Energieoptimierung in der moun10 Jugendherberge in Garmisch-Partenkirchen
- Gastgewerbe Magazin: Wie Hoteliers und Gastronomen durch professionelles Energiemanagement ihre Energiekosten senken können
- Hoteltechreport: 10 Best Energy Management Systems for Hotels 2025
- Betterspace: Intelligentes Wärmemanagement in Hotel City Zürich