- Energie bleibt teuer; 2025 keine Entspannung.
- CO₂ wird zur zweiten Heizrechnung (~20 % fehlen bis 2030).
- Techem-Atlas: Wohnfokus, aber Trends für Nichtwohngebäude übertragbar.
- Größter Hebel: Betrieb – Monitoring & Auto-Regelung statt Großumbau.
- Wärmepumpe erst nach Datenbasis und Vorlauf-Senkung prüfen
- Digitalisierung first: Open API für neue Use Cases.
Warum das für Betreiber von Nichtwohngebäuden so wichtig ist und was du jetzt konkret tun solltest!
Du leitest ein Krankenhaus, Hotel, Pflegeeinrichtung, einen Campus oder ein Verwaltungsgebäude? Dann kennst du das Dilemma: Energiepreise schwanken, CO₂-Vorgaben werden strenger, die Haustechnik läuft – aber läuft sie schon optimal? Genau hier hilft der neue Techem-Atlas 2025 für Energie, Wärme & Wasser als neutraler „Blick von oben“ auf Kosten, Emissionen und Betriebstrends im Gebäudebestand. In diesem Beitrag erklären wir dir kurz, was der Atlas ist, warum er für dich relevant ist (obwohl er primär Wohngebäude auswertet), zeigen die wichtigsten Zahlen – und leiten klare Schritte für Nichtwohngebäude ab: vom schnellen Heizkurven-Tuning bis zur CO₂-Roadmap 2030.
Was ist der Techem-Atlas – und warum solltest du ihn ernst nehmen?
Der Techem-Atlas wertet jährlich einen sehr großen, realen Datenpool aus Verbrauch, Kosten und Emissionen aus – rund 100.000 Gebäude mit 1,1 Mio. Wohneinheiten. Für 2024 sieht Techem: Verbrauch blieb nahezu stabil, obwohl die Energiepreise erneut stiegen. Daraus leiten die Autor:innen ab: Die reinen Nutzersparpotenziale sind weitgehend ausgereizt – weitere Einschnitte gelingen vor allem über Gebäudehülle, Anlagentechnik und professionelles Monitoring/Betriebsführung.
„Moment, das sind doch Wohngebäude?“ – richtig. Doch Trends zu Kosten, Emissionsfaktoren und Betriebshebeln wirken in Nichtwohngebäuden sehr ähnlich: Gas bleibt Gas, Fernwärme bleibt Fernwärme, und falsche Vorlauftemperaturen sind in einem Pflegeheim genauso teuer wie in einem Mehrfamilienhaus. Zudem bestätigt der Atlas makro-relevante Entwicklungen: Fernwärme liegt beim Emissionsfaktor inzwischen unter Gas.
Kurz: Der Atlas ist kein Planungsleitfaden für deinen Heizungskeller– aber er ist ein verlässliches Barometer, das dir hilft, Risiken (Preis, CO₂) richtig zu gewichten und Chancen (Betriebsoptimierung, Niedertemperatur, Wärmepumpen/Netzwahl) priorisiert anzugehen. Genau das brauchst du, um Entscheidungen zügig und wirtschaftlich zu treffen.
Die wichtigsten Zahlen – kompakt und verständlich
Der Atlas zeigt drei Kernaussagen:
- Kosten bleiben hoch. 2024 war vielerorts ein Hochpunkt; für 2025 ist keine echte Entspannung absehbar.
- CO₂ wird zur zweiten Heizrechnung. Der CO₂-Index sinkt zwar, aber zum 2030-Ziel fehlt noch ein gutes Stück.
- Daten + Betrieb schlagen Bauchgefühl. Fernablesung, Monitoring und automatische Regelung liefern messbare Effekte – schnell und ohne Großumbau.
| Kennzahl (2024) | Wert | Warum das wichtig ist |
|---|---|---|
| CO₂-Index (tatsächliche Emission vs. Zielpfad) | ~123 % | Im Schnitt liegen Gebäude oberhalb des 2030-Ziels – die Lücke muss mit Betrieb + Technologieplanung geschlossen werden. |
| Referenzwert 2030 (Wärme) | 15,6 kg CO₂/m² | Gute Benchmark für einen Roadmap-Pfad, auch im Nichtwohnsegment. |
| CO₂-Preis (DE 2024) | 45 €/t | Noch moderat, aber spürbar – CO₂ ist de facto die „zweite Heizrechnung“. |
| ETS (Europäisches Emissionshandelssystem)-Szenario (ab 2027, Annahme) | ~70 €/t | Relevanter Preisanker für Business Cases (z. B. Regelung, Monitoring, Niedertemperatur). |
| Fernablesbarkeit (EU-Durchschnitt 2024) | ≈ 69 % | Datengrundlage ist oft vorhanden aber nur im Wohnsegment – Nichtwohngebäude müssen aufholen und die Daten aktiv für Optimierung nutzen. |
Was heißt das konkret?
- Sieh 15,6 kg CO₂/m² als Orientierungslinie und prüfe, wo deine Gebäude stehen. Wenn du heute (vereinfacht) auf 123 % zum Zielpfad kommst, fehlen ~20 % Reduktion bis 2030.
- Diese Lücke ist nicht zwangsläufig nur mit Neuanlagen zu schließen. Ein großer Teil steckt im Betrieb: Heizkurven, Vorlauftemperaturen, Zirkulation, Rücklauftemperaturen bei Fernwärme.
- CO₂-Kosten steigen voraussichtlich – gute Betriebstechnik zahlt sich also doppelt aus: in € und in CO₂.

Energieträger realistisch einordnen – ohne Automatismus „Wärmepumpe sofort!“
Bevor du an große Umbauten denkst, lohnt ein nüchterner Blick auf die Energieträger. Der Atlas ordnet deren CO₂-Profil ein – Tabelle 2 fasst das stark vereinfacht für die Praxis zusammen. Wichtig: Das ist keine Aufforderung, sofort überall Wärmepumpen einzubauen. Vielmehr zeigt es, wohin sich Strategien entwickeln können, wenn die Rahmenbedingungen passen (Temperaturniveau, Hydraulik, Übergabesysteme, Netz).
Tabelle 2: Energieträger – CO₂-Einordnung und Praxis-Hinweise
| Energieträger | CO₂-Einordnung (Techem Atlas-Logik) | Praxis-Hinweis für Betreiber |
|---|---|---|
| Fernwärme | Emissionsfaktor tendenziell unter Erdgas | Sehr attraktiv für CO₂ – aber Rücklauf und Zirkulation im Griff halten, sonst frisst der Betrieb die Vorteile auf. |
| Erdgas | Über Zielpfad | Ohne Vorlauf-Reduktion, hydraulische Balance und Nacht-/Zeitprogramme wird’s teuer und CO₂-intensiv. |
| Heizöl | Deutlich über Zielpfad | Kurzfristig nur mit Betriebsfeinschliff abfederbar, mittelfristig Ersatz einplanen. |
| Wärmepumpe (Strommix) | Deutlich unter Zielpfad | Nur sinnvoll, wenn Niedertemperatur machbar ist (Heizkurve/Flächen, Dämmung, Übergabe). |
| Pellets | In der Atlas-Methodik emissionsarm | Verfügbarkeit/Preise regional prüfen, Betrieb (Asche, Lager, Logistik) mitbedenken. |
Der Atlas zeigt ein CO₂-Vorteil für Wärmepumpen bei niedrigen Vorlauftemperaturen. Aber in Bestands-Nichtwohngebäuden ist das nicht immer sofort erreichbar.
- Fazit: Wärmepumpe ist eine Option, kein Automatismus. Du brauchst zuerst Daten (wo stehen wir?) und Betriebsfeinschliff (wie tief kommen wir mit der Vorlauftemperatur?). Erst dann entscheidet sich, ob Hybrid-Lösungen oder eine volle Umstellung wirtschaftlich und technisch Sinn ergeben.
Ohne Großinvestitionen Ziele erreichen – so geht’s wirklich
Du willst Ziele einhalten, hast aber weder Budget noch Zeit für einen Komplettumbau? Damit bist du definitiv nicht allein. Aber eins ist klar: Es führt kein Weg an Digitalisierung und automatischer Regelung vorbei. Das ist nicht „nice to have“, sondern unumgänglich, wenn du Kosten und CO₂ jetzt senken willst:
- Fernablesung + Monitoring: Mach deine Wärmeströme sichtbar – kWh, €/m², kg CO₂/m², Vorlauf/Rücklauf, Durchfluss, Betriebsstunden.
- Automatische Regelung & Alarme: Lege Sollwerte/Heizzeiten fest, lass Abweichungen automatisch melden (z. B. Vorlauf zu hoch, Zirkulation 24/7, Rücklauf anomal hoch).
- Heizkurven-Tuning in Stufen: 2–5 Kelvin absenken, Komfort beobachten, stabilisieren – wiederholen.
- Zirkulation im Griff: Zeitprogramme, ΔT-Ziele, Dämmung – hier liegen oft die versteckten Verluste.
- Regelmäßige Reports: Ein monatlicher Management-Report (€/m², kWh/m², kg CO₂/m², Maßnahmenstatus) macht Fortschritte sichtbar und schützt dein Team vor „gefühlten Wahrheiten“.Lorem ipsum dolor sit amet, consectetuer

So setzt du die Erkenntnisse Schritt für Schritt um
- Status & Ziele klären: Ermittele Kosten, Verbräuche und CO₂-Istwerte und lege ein Zielbild bis 2030 fest. Der Techem-Atlas zeigt, dass der größte kurzfristige Hebel im Betrieb liegt – bevor du über große Technikwechsel entscheidest.
- Datenbasis schaffen (Monitor): Baue zum Beispiel mit better.energy – Monitor die Mess- und Sichtbarkeitsgrundlage auf: Wärmemengen digital erfassen, im Dashboard visualisieren, Abweichungen schneller erkennen. Erst mit stabilen Daten lassen sich Heizkurven, Vorläufe, Zirkulation und Zeitprogramme belastbar optimieren.
- Betrieb optimieren: Senke Vorläufe in kleinen Schritten, synchronisiere Zeitprogramme mit der realen Nutzung und reduziere Zirkulations-/Rücklaufverluste. Das senkt sofort Kosten und legt die Basis für spätere Technikpfade (z. B. Hybrid oder Wärmepumpe), ohne jetzt schon groß zu investieren.
- Feinkontrolle in den Räumen: Keine Panik, du musst jetzt natürlich nicht in jeden Raum gehen und kontrollieren, dabei hilft die heutzutage die richtige Software. Zum Beispiel better.energy – Control für die belegungsabhängige Einzelraum-Regelung der Heizkörper/Fan-Coils. So vermeidest du systematisch Überversorgung und erzielst zusätzliche Einsparungen im Duchschnitt zwischen 20 – 35 Prozent.
- Technikentscheidungen datenbasiert treffen: Erst wenn Temperaturniveau und Betriebsstabilität nachweislich passen, triffst du gebäudespezifische Entscheidungen (optimierter Weiterbetrieb, Hybrid, Wärmepumpe oder Fernwärme-Optimierung). Digitalisierung und Automatik sind hier die Voraussetzung, nicht die Kür.

Fazit: Das lernst du aus dem Techem-Atlas
Preise bleiben volatil, CO₂ wird zur zweiten Heizrechnung, und der Betrieb entscheidet heute mehr denn je über morgen. Für Nichtwohngebäude heißt das nicht „sofort alles umbauen“, sondern zuerst Transparenz schaffen, dann konsequent regeln—und erst danach über Technikwechsel entscheiden. Mit einer sauberen Datenbasis erkennst du, wo Vorläufe zu hoch, Rückläufe zu warm oder Zirkulationen zu fleißig sind. Genau dort liegen die schnellen, risikoarmen Einsparungen, die zugleich dein Temperaturniveau senken und den Weg zu Hybrid- oder Wärmepumpenlösungen überhaupt erst möglich machen.
Digitalisierung ist dabei kein Selbstzweck, sondern der Hebel, der aus Vermutungen belastbare Entscheidungen macht. better.energy – Monitor liefert dir die nötige Sichtbarkeit über Wärmeströme, Kosten und CO₂ in Echtzeit, better.energy – Control übersetzt dieses Wissen in eine automatische, nutzungsabhängige Raumregelung—damit Energie nur dort ankommt, wo sie wirklich gebraucht wird. Dank Open API bleibt dein Setup anschlussfähig: Weitere Systeme, neue Use Cases und zukünftige Anforderungen kannst du ohne Datensilos integrieren.
Kurz: Wer jetzt misst, versteht; wer versteht, kann regeln; und wer regelt, spart—heute bei den Kosten und morgen beim CO₂. So kommst du pragmatisch vom Atlas zur Anlage und setzt dein Gebäudeportfolio auf einen belastbaren Kurs Richtung 2030.
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Quellen:
- Techem Energy Services GmbH, 2025, „Der neue Techem Atlas für Energie, Wärme & Wasser 2025: Steigende Energiepreise hebeln Sparbemühungen aus – zusätzliche Maßnahmen zur Verbrauchsreduktion erforderlich“
- Europäische Union, „Directive (EU) 2023/1791 on energy efficiency (recast)“
- Betterspace GmbH, „better.energy – Monitor: Deine Lösung für digitale Wärmeverbrauchsmessung“
- Betterspace GmbH, „better.energy – Control: Bis zu 31 % weniger Energiekosten“
- Betterspace GmbH, „better.integrations – Open API (Anwender)“



















