Gaswarnstufe 2: Über die Auswirkungen auf Hotels und Möglichkeiten Heizkosten zu reduzieren

Gelbe Gasrohre mit Ventil

Endlich freuen sich Hotels auf eine Super-Sommer-Saison nach Corona, die anknüpft an die Erfolge aus dem Jahr 2019. Doch schon ziehen wieder dunklere Wolken auf. Bundeswirtschaftsminister Habeck verkündete am 23.06.2022 die Alarmstufe der Notfallplans Gas, auch bekannt als Gaswarnstufe 2.

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Gaswarnstufe – Folgt die nächste Krise in der Hotellerie?

Steigende Energiepreise und die Drosselung der Gasexporte von Russland sorgen für neue große Herausforderungen in der Hotellerie, für die sich Hoteliers jetzt wappnen müssen, trotz voller Häuser und wenig Personal. Wir haben uns angeschaut, was der Notfallplan Gas eigentlich ist, welche Konsequenzen jetzt im Hotel drohen und wie Hotels dem jetzt mit wenig Aufwand und ohne Umbau entgegenwirken können.

Der Notfallplan Gas

2019 haben das Bundeswirtschaftsministerium und die Bundesnetzagentur einen dreistufigen Notfallplan verabschiedet auf Geheiß einer Verordnung des Europäischen Parlaments und Rates aus dem Jahr 2017. Dieser Notfallplan sieht im Fall einer Knappheit von Gas unterschiedliche Maßnahmen vor. Er soll die sichere Gasversorgung gewährleisten und beinhaltet neben dem Vorgehen bei Gasknappheit, auch Prioritätsstufen über die Belieferung von Industrie und Verbrauchern.

Hier finden Sie den kompletten Notfallplan Gas.

Der Notfallplan Gas und Konsequenzen für Hotels

Die aktuelle Alarmstufe bedeutet, dass die Gasversorgung bereits gestört ist, aber noch über den Markt stabilisiert werden kann. Dies ist die Folge der Drosslung der Gasexporte Russlands auf ca. 60 Prozent der üblichen Menge. Sowohl Privathaushalte als auch Industrie und öffentliche Gebäude sind jetzt aufgefordert zu sparen und Heizungsanlagen zu warten, um kein Gas zu verschwenden.

Auch Hotels müssen also spätestens jetzt reagieren und alles unternehmen, um Energie zu sparen und sich vorzubereiten auf eine noch prekärere Situation. Bereits jetzt sind die Folgen der Bekanntmachung der Frühwarnstufe und Warnstufe durch ständig steigende Energiepreise für Hotels spürbar.

Was passiert in der Notfallphase mit Hotels?

Wenn die dritte Stufe des Notfallplans, also die Notfallphase, eintritt, schaltet sich der Staat ein. Er übernimmt dann die „hoheitliche Zuteilung“. Die Bundesnetzagentur ist für die Regulierung zuständig und müsste im schlimmsten Fall über die Abschaltung entscheiden. Hier werden private Haushalte und soziale Einrichtungen bevorzugt. Das heißt, die Industrie und damit auch Hotels wären mit unter als erstes von der Abschaltung betroffen.

Um dies zu verhindern, sind jetzt alle gefragt zu sparen, wo es möglich ist. Unabhängig davon zwingen die horrenden Preissteigerungen im Bereich Gas und Strom Hotels zum Handeln. Denn dadurch explodieren aktuell die Betriebskosten in der Hotellerie.

Intelligente Energiesparsysteme für Hotels

Doch was tun? Eins ist klar, eine komplette Umrüstung der Heizungsanlage, beispielsweise auf eine Photovoltaikanlage und Blockheizkraftwerke, ist in der aktuellen Marktsituation undenkbar. Die Lieferzeiten sowohl von PV-Anlagen als BHKW haben sich stark verlängert. Froh sein kann der, der bereits bestellt hat, wenn die Lieferung und Installation noch dieses Jahr erfolgen kann.

Die Corona-Pandemie und die Auswirkungen auf die Lieferketten haben dazu geführt, dass der Mangel bestimmter Rohstoffe zu langen Produktionszeiten führt. Des Weiteren sind die Produktionskapazitäten der Hersteller nicht auf die Flut an Anfragen, die momentan über sie hereinbricht, ausgelegt.

Perspektivisch sind PV-Anlagen und BHKWs mit Sicherheit sehr gute Optionen, aber nichts, was jetzt schnell Abhilfe verspricht.

Schneller voran kommen Hotels mit Energiemanagement-Lösungen, die beispielsweise die Heizung intelligent und auslastungs- sowie wetterabhängig steuern.

Gleichzeitig wird der Punkt Gastkommunikation immer wichtiger. Denn anders als Zuhause, verhalten sich die Gäste im Hotel meist nicht umweltfreundlich und achten weniger auf ihren Ressourcenverbrauch. Da steht die Heizung auf Stufe 5, während das Fenster geöffnet ist, oder es wird nach dem Verlassen des Zimmers nicht von Stufe 5 auf drei heruntergedreht.

Doch jedes Grad hilft allen in Deutschland Lebenden und Arbeitenden aktuell weiter, die Kosten im Zaum zu halten und Energie zu sparen. Es ist also nicht nur eine politische oder ökonomische Frage, sondern zur Sozial-Frage geworden.

Ebenfalls für den Einsatz eines intelligenten Energiemanagement-Systems spricht der Fakt, dass dies ohne große bauliche Maßnahmen und langwierige Implementierungsvorhaben möglich ist.

Lediglich die Thermostate an den Heizkörpern müssen durch Funkfähige-Thermostate ersetzt werden. Den Rest erledigt die Software von ganz allein und mit Schnittstelle zum PMS-System auch personal-unabhängig. Denn durch die Anbindung an das PMS-System weiß die intelligente Heizungssteuerung, welches Zimmer im Hotel wirklich belegt ist und welches nicht und passt die Temperaturen dementsprechend an.

Hotels sparen so bis zu 30 Prozent Energie. Dies wurde durch das Fraunhofer Institut nachgewiesen.

Gäste zu ressourcen-sparendem Verhalten animieren

Daneben sollten Hotels auch ihren Gästen bewusst machen, während des Urlaubs mehr auf ihren Ressourcenverbrauch zu achten. Mit modernen Kommunikationsmitteln, wie einer digitalen Gästemappe kann dies unkompliziert und papier-sparend umgesetzt werden. Auch das leistet einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit im Hotel.

Dabei geht es nicht darum, den Gast zum Sparen zu zwingen oder ihm mitzuteilen, dass jetzt nur noch auf Zuteilung Warmwasser zur Verfügung steht, was auch aktuell gar nicht der Fall ist. Sondern ihn dazu zu animieren, zum Wohle aller sich im Hotel einfach genauso wie Zuhause zu verhalten.

Die Zimmerreinigung einfach mal abzubestellen, nicht jeden Tag neue Handtücher zu verlangen und die Heizung oder Klimaanlage eben nicht auf die nächste Stufe zu drehen, sind kleine Beiträge, die den Aufenthalt nicht minder schön gestaltet.

Super praktisch für die Gäste wird die Kommunikation, wenn Sie Tipps geben, die der Gast auch Zuhause umsetzen kann und diese motivieren ebenfalls in den eigenen Vier-Wänden noch mehr auf das Energie-, Gas- und Wassersparen zu achten. So positioniert man sich als moderner, aufgeschlossener und mitdenkender Gastgeber, ganz ohne Panik zu verbreiten oder den Gast zu bevormunden.

Wie entwickelt sich die Situation jetzt weiter im Hotel?

Viele verhalten sich aufgrund der aktuellen Situation momentan noch so, als ob sie das Thema nichts angeht. Aber der Herbst und der Winter werden kommen. Aufgrund der Lieferengpässe, Personalmangel, der auch die Hersteller der Energiespar-Systeme betrifft, und den bereits oben genannten Faktoren, sollten sich Hoteliers jetzt mit der Umrüstung des Hotels und potenziellen Sparmaßnahmen beschäftigen. Auch wenn dies aufgrund voller Hotels und ausgebuchter Zimmer schwerfällt. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass im Herbst eben keine Thermostate mehr lieferbar, die Zulieferer ausgebucht und Installationstermine Mangelware sind, steigt.

Aktuell ist es nicht absehbar, ob Russland seine Gaslieferung im Zuge des Ukraine-Kriegs stoppen wird. Laut Habeck sei Gas ein knappes Gut und alle müssen sich auf weitere Preisanstiege gefasst machen. Ob es wirklich zu einer Zuteilung kommt, ist völlig offen.

Je mehr jeder einzelne aktuell unternimmt, um zu sparen, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Stufe 3 des Notfallplans durch die Bundesregierung verkündet wird, auch wenn dies bereits vereinzelte Politiker fordern. Die Situation bleibt spannend für Hotels und die Gäste.

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