Auch nach knapp zwei Jahren Corona-Pandemie ist die Lage in der Tourismusbranche nach wie vor alles andere als entspannt. Von einer Erholung der Branche kann aktuell leider noch nicht gesprochen werden. Fraglich ist, ob und wann die Hotellerie den Stand, wie er vor der Pandemie war, wieder erreichen wird. Die zum Teil strengen Corona-Auflagen und der verheerende Personalmangel sind auch 2022 ein schädlicher Begleiter der gesamten Branche.
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Auch wenn die Gäste langsam in die Hotels zurückkehren, sind die Herausforderungen für Hoteliers größer denn je. Denn die Rückkehr des Personals bleibt leider aus. Die durch die Situation bedingte Kurzarbeit und die teilweise ungünstigen Arbeitsbedingungen bieten aktuell keinen großen Anreiz für Fachkräfte, in ihren ursprünglichen Beruf zurückzukehren.
Auch die uneinheitlichen und zum Teil für die Branche nicht nachvollziehbaren Corona-Maßnahmen häufen sich. Sie machen den Betrieb von Hotels oft unwirtschaftlich und führen zwangsweise zu Schließungen.
Neue Perspektiven für Hotels?
Dennoch gibt es Hoffnung! Wie auch im letzten Jahr werden in den Sommermonaten Lockerungen auf die Branche zukommen und vor allem die Ferienhotellerie wird davon erneut stark profitieren können.
Das kann auch Renate Mitulla, Geschäftsführerin des Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Niedersachsen, bestätigen: „Die Ferienhotellerie hatte im letzten Sommer und Herbst die Chance, sich durch steigende Tourismuszahlen ein kleines Polster zu erarbeiten.“
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach schafft zudem eine Perspektive für kommende Lockerungen „deutlich vor Ostern“. Auch in anderen europäischen Ländern kommt es immer mehr zu Aufhebungen der strengen Corona-Maßnahmen. Ebenfalls lassen die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz vom 16. Februar 2022 auf baldige Verbesserung der Situation hoffen.
Was genau beschlossen wurde und welche Regeln aktuell in den Bundesländern gelten lesen Sie hier. Bis dahin bieten Hybride Events die Möglichkeit, verloren gegangene Einnahmen etwas zu kompensieren. Vor allem Tagungshotels können hierbei punkten und Räumlichkeiten für eine Veranstaltung mit kleinem Personenkreis zur Verfügung stellen, welche auch online besucht werden kann.
Die Zahlen des DEHOGA Bundesverbandes zeigen es deutlich!
In einer im Januar 2022 durchgeführten Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes unter 5.823 gastgewerblichen Betrieben aus ganz Deutschland wird noch einmal ganz deutlich: Die aktuelle Lage des Gastgewerbes ist prekär. Die Betriebe verzeichnen im Vergleich zum Vorkrisenjahr im Januar einen Umsatzverlust von 55,1 Prozent.
Während sich die Gastsituation in den Urlaubsregionen etwas erholt, sind Stadt- und Tagungshotels mit 58,6 Prozent Verlust im Gegensatz besonders hart betroffen. Darüber hinaus sieht mehr als jeder zweite befragte Betrieb seine Existenz bedroht (56,7 %). Aber im Vergleich dazu lag der Umsatzverlust im Februar 2021 bei knapp 80 Prozent.
Ebenfalls gaben in einer damaligen Befragung 72,2 Prozent der Unternehmen an, dass sie um ihre Existenz besorgt sind. Es ist trotz der hohen Verluste, ein genereller Aufwärtstrend zu erkennen. Ebenfalls haben über die Hälfte, nämlich 53,7 Prozent, Kurzarbeit angemeldet. Im Vergleich zum November 2021 sind das doppelt so viele Unternehmen. Umso verstimmter sind Hotels und Betriebe über das herrschende Chaos bei den 2G-Plus-Regelungen.
Durch uneinheitliche Ausnahmen von der Testpflicht sind die Zugangskontrollen erschwert und führen sowohl bei den Gästen als auch bei den Betreibern zu Frust. Als Folge dessen kommt es häufiger zu Auseinandersetzungen und Konflikten mit Gästen. Eine konsistente Reglung könnte zumindest hier Abhilfe schaffen.
Ein positiver Aspekt: Es werden immer noch täglich eine Vielzahl an Menschen gegen das Corona-Virus geimpft, die Impfquote in Deutschland ist gut! Aktuell haben bereits 76 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Impfung erhalten. 74,4 Prozent haben sogar einen vollständigen Impfstatus. Im Durchschnitt bekommen zurzeit in Deutschland fast 3 Personen pro Sekunde eine Impfung. Ein positiver Trend, der sich in der nächsten Zeit hoffentlich weiter verstärkt und aus der Pandemie herausführt.
Die Fachkräfteproblematik beschäftigt alle
Der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) Nordrhein unterstreicht die Ausführungen des Bundesverbandes und appelliert: „Überbrückungshilfen müssen verbessert werden! Weitere Einschränkungen wären fatal. Wir erwarten, dass die Corona-Schutzmaßnahmen verhältnismäßig und für das Gastgewerbe umsetzbar bleiben.
Wenn die Umsätze niedriger sind als die laufenden Kosten, lohnt sich die Öffnung einfach nicht mehr.“ Oliver Kasties, Geschäftsführer des DEHOGA Hessen äußert: „Seit November ist die Branche und auch die Hotellerie aufgrund der zunehmenden Inzidenzen erneut hart getroffen.“ Auch der DEHOGA Berlin hält die Lage nach wie vor als angespannt.
Die fehlende Planungssicherheit aufgrund der gültigen Verordnungen und in Bezug auf finanzielle Hilfen sind aus ihrer Sicht aktuell große Herausforderungen für die Hotellerie. Hier ist sich auch Olaf Lücke, der Geschäftsführer des DEHOGA Brandenburg, sicher:
„Die Abnahme langfristiger Planungshorizonte durch kurzfristige Buchungen sowie gestiegene betriebswirtschaftliche Anforderungen durch pandemiebedingte Kosten und Ausfälle stellen Schwierigkeiten dar.“ Ebenfalls Dirk Ellinger, Geschäftsführer des DEHOGA Thüringen, hält den Mangel an Sicherheit bei der Planung für die Betriebe als besonders herausfordernd für Hotels.
Bei einem Punkt sind sich alle einig: Nach wie vor ist die Fachkräftesicherung eine der größten Herausforderungen der Branche, welche durch die aktuelle Situation leider verstärkt wird. So bleibt laut Oliver Kasties auch das Potenzial, was in vielen Betrieben steckt, ungenutzt.
Weiterhin erklärt er: „Die Hotellerie sowie die gesamte Branche hat die Verantwortung, faire Löhne und Arbeitsbedingungen zu schaffen, um wieder attraktiver Arbeitgeber zu sein.“. Aber auch hier sieht der DEHOGA Thüringen die Unklarheiten hinsichtlich Öffnungsperspektiven, als Hemmnis bei der Zurückgewinnung und Akquirierung von Mitarbeitern für die Hotels.
Ein Licht am Ende des Tunnels?
Trotz all der negativen Einflüsse auf die Hotellerie und den Tourismus bringt die Pandemie vielleicht auch einige positive Sichtweisen und Chancen hervor. Zum Beispiel ist der DEHOGA Nordrhein der Meinung, dass viele Unternehmen die Zeit genutzt und sich weiterentwickelt haben. Auch Thomas Lengfelder, Hauptgeschäftsführer des DEHOGA Berlin, betont:
„Die Krise bot dem ein oder anderen die Möglichkeit, sich über sein Produkt und seine Prozesse im Unternehmen Gedanken zu machen.“ Renate Mitulla merkt in diesem Zusammenhang an, dass die neuen Wege und Strukturen letztendlich aber auch in die Praxis umgesetzt werden müssen, um die Gäste neu zu begeistern. Wichtig hierbei ist auch alle Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen.
Ebenfalls hat sich bei den Gästen die Wertschätzung für die Branche durch den Verzicht erhöht, so die Meinung des Hotel- und Gaststättenverbandes Hessen. Darüber hinaus betont Dirk Ellinger, dass er in der sich neu ergebenden Nachfrage nach Inlandstourismus positive Chancen für die Hotellerie sieht.
Einen Lichtblick in diesen Zeiten kann die Digitalisierung bieten. Im Hotel sorgt sie dafür, dass Prozesse optimiert, Abläufe automatisiert und so Arbeitskräfte entlastet werden. Und auch die gestiegenen Hygieneanforderungen im Hotel unterstützen die digitalen Lösungen optimal. Dank digitaler Gästemappen auf den Hotelzimmern oder einem digitalen Check-In-Prozess können unnötige Kontakte und Interaktionen vermieden werden.
Durch einfaches Desinfizieren sind sie leicht in der Reinigung und verursachen keinen zusätzlichen Aufwand beim Hotelpersonal. So kann Digitalisierung im Hotel auch dazu führen, dass der Arbeitsplatz für Fachkräfte wieder attraktiver wird.
Hier sind sich viele der DEHOGA einig: Die Digitalisierung schreitet voran und innovative Technologien rücken immer mehr in den Vordergrund. Auch Gäste wünschen sich eine digitale und kontaktlose Guest Journey. Mit einer geeigneten Digitalisierungsstrategie können demnach auch die Gäste im Hotel begeistert werden.
Ein Blick in die Zukunft – wie geht es jetzt weiter?
Klar ist, dass in der aktuellen Situation Hilfeleistungen wie das Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfen verlängert und verbessert werden müssen, um die Existenz von stark betroffenen Unternehmen weiterhin zu sichern. Auch die Verbände setzten sich nach wie vor stark für ihre Betriebe ein.
In Berlin hat der Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Berlin) beispielsweise dafür gesorgt, dass neue Projekte wie das Neustartprogramm oder „HOGA Campus“ im Koalitionsvertrag verankert werden. Öffnungen, wie sie zum Beispiel von Dänemark vorgelebt werden, können eine positive Perspektive für Deutschland darstellen, dass die Pandemie bald überstanden ist und eine Erholung des Gastgewerbes einsetzt.
Die Forderungen nach Lockerungen werden immer lauter. Es bleibt abzuwarten, wie die Politiker hierzulande entscheiden werden. Fakt ist: Bis dahin wird die Hotellerie mit aller Kraft weiterkämpfen. Auch die Digitalisierung kann die Pandemie leider nicht beenden, sie kann sie aber ein wenig tragbarer machen.
Sie kann Hoffnung auf Entlastung des Personals bieten und eingerosteten Geschäftsmodellen neuen Schwung verleihen, um für Gäste, aber auch für Fachkräfte ansprechend zu wirken. Auch die gestiegenen Hygieneanforderungen im Hotel können mit digitalen Lösungen umgesetzt werden.
Die Digitalisierung kann dazu beitragen, dass Hotels und Betriebe gewappnet für die sich ändernden Ansprüche aus der Pandemie herauskommen. Kontaktlos und digital, aber dennoch gastfreundlich und herzlich schließt sich nicht aus! Dank digitaler Prozesse und Lösungen kann im Hotel endlich der eigentliche gastwirtschaftliche Gedanke wieder in den Mittelpunkt rücken: Die Zufriedenheit und das Wohl des Gastes.
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