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Recap zum Online-Panel: „Gästeerlebnisse 2021: Hygienisch. Nachhaltig. Digital.“

Am Donnerstag, den 11.02.2021 fand das Online-Panel initiiert von Betterspace, GreenSign und Sharemagazines statt. Neben den Hoteliers Marcus Burda, Geschäftsführer der Insular WEST GmbH, und Dirk Klein, Chief Digital Officer des Hotel Haffhus, diskutieren Suzann Heinemann, Gründerin der Greenline Hotels und InfraCert, Frederic Müller, Head of Sales sharemagazines und Stephan Krippendorf, Head of Marketing von Betterspace in einer lockeren Runde über die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Darlene Schwabroch von GreenSign führte die Panel-Teilnehmer durch die überaus spannende Diskussionsrunde. Den Einstieg bildete die Frage, ob die Hoteliers unter den Teilnehmern, dem Lockdown etwas Positives abgewinnen können und wie Sie die aktuelle Zeit erleben.

Die Quintessenz des Panels im Überblick:

Wer die Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Hotel vorantreiben will, sollte sich diese 10 Punkte zu Herzen nehmen:

  1. Corona verschafft Zeit, sich den Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu widmen
  2. Nachhaltigkeit ist nach wie vor eines der wichtigsten Schwerpunkte für Hoteliers
  3. Digitalisierung und Nachhaltigkeit sind keine Konkurrenz, sondern bedingen sich
  4. Digitalisierung hilft, das volle Potenzial der Nachhaltigkeit zu entfalten
  5. Wer Digitalisierung und Nachhaltigkeit vorantreiben will, muss die einzelnen Prozesse im Hotel durchdringen
  6. Grundsätzlich gilt nicht alles auf einmal, aber einfach mal anfangen
  7. Digitalisierung und Nachhaltigkeit voranzutreiben bedeutet immer wieder zu schauen, wo Ressourcen gespart werden können
  8. Austausch auf Augenhöhe mit anderen Hoteliers und von den Erfahrungen profitieren
  9. Mutig sein, ausprobieren, nachjustieren und immer alle Mitarbeiter einbinden

Die Auswirkungen von Corona

Etwas geknickt, aufgrund des erst am Mittwoch, den 10.02.2020 verlängerten Lockdowns für die Hotellerie, starten Dirk Klein und Marcus Burda in die Gesprächsrunde. Doch schnell wurde klar, dass der Lockdown auch viele positive Aspekte für Hoteliers bereithält. „Der Lockdown hat uns Zeit verschafft, die wir sonst im täglichen Geschäft im Hotel nicht haben. So konnten wir im Haffhus, die gewonnene Zeit nutzen, um mehr über unseren Energieverbrauch zu lernen. An kleinen Stellschrauben nachjustieren und entdecken, mit welchem Schalter wir den Energieverbrauch im Hotel zumindest fast auf null setzen können. Das hat letztendlich viel Spaß gemacht. Außerdem widmen wir uns seit November stark dem Thema Digitalisierung und Prozessoptimierung und haben uns neu aufgestellt, was unsere Softwarepartner betrifft. Die Zusammenarbeit mit Partnern, die nicht die Maxime API First verfolgen, wurde beendet.“, so Klein. „Wir haben den ersten Lockdown genutzt, um die smarten Tablets von Betterspace in unseren Ferienhäusern und Apartments zu installieren. Wir wollten Drucksachen vermeiden und die Kosten hierfür senken. Wie sich nach dem ersten Lockdown gezeigt hat, mit Erfolg. Im jetzigen Lockdown, haben wir uns voll und ganz auf unsere geplante Eröffnung unserer neuen Häuser fokussiert und freuen uns sehr darauf, nun auch endlich öffnen zu dürfen.“, erklärt Burda.

Marcus Burda
Marcus Burda, Geschäftsführer der Insular WEST GmbH

Nachhaltigkeit ist wichtiger denn je! Hotels sollten den Lockdown nutzen!

Einigkeit herrschte unter allen Beteiligten bei dem Thema, dass Hotels den Lockdown nutzen sollten, um die Themen Nachhaltigkeit und in Verbindung damit die Digitalisierung im Hotel voranzutreiben. „Nachhaltigkeit war und ist eines der wichtigsten Themen für zukunftszugewandte Hoteliers. Auch wenn das Thema vielleicht aktuell in den Medien bedingt durch Corona keinen Platz hat, so merken wir doch deutlich, dass sich die Hoteliers informieren. Das Thema hat nicht an Präsenz in der Hotellerie verloren“, so Heinemann. Die Leidenschaft und das Verständnis für die Wichtigkeit von Nachhaltigkeit, herrscht bei allen Panel-Teilnehmer schon lange vor. „Uns beschäftigt das Thema im Hotel schon länger. Wir haben nach Möglichkeiten gesucht, Papier zu sparen und Druckkosten zu senken, dass wir dank der Tablets auch erreichen konnten. Außerdem setzten wir auch nachhaltige Reinigungsmittel ein.“, so Burda. Dirk Klein kann dem nur beipflichten. „Wenn man richtig in das Hotel hineinschaut, stellt man schnell fest, an welcher Stelle Ressourcen verschwendet werden. Digitalisierung ist hier ein unglaublich hilfreiches Werkzeug.“, erklärt Klein.

Dirk Klein von Hotel Haffhus
Dirk Klein, Chief Digital Officer im Hotel Haffhus in Ueckermünde

Digitalisierung spielt wichtige Rolle auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit im Hotel

Bei der Frage, welche Rolle denn die Digitalisierung beim Thema Nachhaltigkeit spielt, klinkten sich auch Tech-Anbieter mit ein. „Fast jeder Prozess der heute noch analog läuft, kann in der Regel digitalisiert und so nachhaltiger abgebildet werden.“, so Frederic Müller. „Es ist wichtig seine Prozesse zu durchdringen und zu prüfen, wie digitale Unterstützung dabei hilft, Ressourcen zu sparen. Das sieht man sehr gut am Beispiel des „Click & Collect“-Prozesses, oder am digitalen Meldeschein. Wenn der Prozess nicht stimmt, führt auch Digitalisierung nicht zum gewünschten Erfolg“, erklärt Krippendorf. „Das ist richtig. Die Prozessanalyse ist das A und O, sonst verplempert man nur Ressourcen. Ich nutze hier gerne das Zitat, wenn ich einen scheiß Prozess habe und digitalisiere, dann habe ich zum Schluss trotzdem nur einen scheiß digitalisierten Prozess, der nichts bringt und erst recht keine Ressourcen spart. Hier ist der Meldeschein ja das Parade-Beispiel, Entbürokratisierungsgesetzt zum Bürokratiebelastungsgesetzt.“, ergänzt Klein.

Stephan Krippendorf, Head of Marketing von Betterspace

Maßnahmen, um endlich im Hotel mit Digitalisierung und Nachhaltigkeit zu starten

Auch auf die Frage, mit welchen Maßnahmen denn nun bei der Digitalisierung mit dem Ziel die Nachhaltigkeit im Hotel voranzutreiben, begonnen werden sollte, hatten alle Panel-Teilnehmer schnell eine Antwort parat. „Im ersten Schritt sollte sich die Prozesse angeschaut werden und identifiziert werden, an welcher Stelle die Digitalisierung des Prozesses, Ressourcen sparen kann.“, erklärt Krippendorf. „Wichtig ist es, nicht alles auf einmal digitalisieren zu wollen, sondern Stück für Stück, jede Abteilung und jeden Prozess der Reihe nach anschauen, das braucht natürlich Zeit.“, ergänzt Heinemann. „Man muss sich einen Plan machen. Daran scheitert es meistens schon. Hoteliers neigen dazu, das Thema einfach abhaken zu wollen. Das bringt nichts. Erstmal muss man schauen, was habe ich bereits in meinem Hotel, wo verschwende ich viele Ressourcen und kann das mit digitaler Unterstützung vermeiden.“, fügt Klein hinzu.

Auch hier herrscht Einigkeit bei Suzann Heinemann und Marcus Burda. Beide sehen gerade im administrativen Bereich im Hotel jede Menge Einsparpotenzial. Es beginnt alles schon beim Rechnungshandling und der Buchhaltung. „Eine große Rolle spielen hier auch die Mitarbeiter. Diese müssen mitgenommen werden. Sonst funktioniert jeder noch so schöne Plan nicht. Gute Einstiegschancen hat man mit dem digitalen Meldeschein. Ein kleiner Prozess mit großer Wirkung.“, erklärt Krippendorf. „Auch die in-Room Tablets als digitale Gästemappe sind super, um zu starten.“, ergänzt Burda.

Hotelgast nutzt Tablet mit digitaler Gästemappe als Telefon
Darlene Schwabroch moderierte das Online-Panel zum Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung am 11.02.2021

Nachhaltigkeit und Digitalisierung – Konkurrenz oder Ergänzung?

Auch der Rebound-Effekt war ein Thema während der Diskussion in Form der Frage, ob die Nachhaltigkeit nicht in Konkurrenz mit der Digitalisierung stehe. Schließlich denken viele Hoteliers bei dem Thema erstmal an einen höheren Stromverbrauch und steigende Ausgaben. „Da die Nachhaltigkeit unseres Produktes einer der Vorteile ist, habe ich mich zu Beginn intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Jeder der sich mit dem Thema Nachhaltigkeit beschäftigt weiß: Papier vermeiden, bedeutet CO2 vermeiden. Kreislaufwirtschaft ist auch mit Recyclingpapier nicht möglich da immer 25 % Frischfasern benötigt werden. Unsere heimische Forstwirtschaft kann unseren Bedarf alleine für die Papierherstellung nicht decken und da beginnt das eigentliche Problem. Die Ressourcen müssen importiert werden. Und jeder kann sich ausmalen wie Bäume aus Kanada und Russland zu uns kommen. Hinzu kommt die Papierproduktion, der Druck, der Transport und die Tatsache, dass drei bis fünfmal so viele Zeitungen diesen Kreislauf durchlaufen, wie überhaupt verkauft und gelesen werden. Und je mehr man darüber nachdenkt, desto absurder wird das.“, erklärt Müller. „Ich glaube auch, dass sich Digitalisierung und Nachhaltigkeit gegenseitig befruchten. Das ganze Potenzial der Nachhaltigkeit kann erst durch die Digitalisierung zum tragen kommen.“, ergänzt Krippendorf.

„Man braucht die Digitalisierung, um die Nachhaltigkeit voranzutreiben. Einfach mal anfangen, den Energieverbrauch zu monitoren. Dann sieht man, was man verbraucht und beginnt automatisch sich zu fragen, warum das jetzt so ist. Nur so bekommt man einen Einblick in sein Hotel. Wir machen auch Rundgänge mit unseren Gästen und erklären ihnen, wie alles funktioniert, als autarkes Hotel. Das sorgt auch für mehr Verständnis und Sensibilität für das Thema Nachhaltigkeit bei den Gästen.“, erklärt Klein. „Wir hatten am Anfang auch Bedenken. Wir haben hier viele Gäste die seit 40 Jahren auf die Insel kommen, auch viele ältere Gäste. Wir wussten nicht, wie reagieren die Gäste auf die digitale Gästemappe auf den Tablets. Wir waren super überrascht, wie positiv auch die älteren Gäste die Tablets angenommen haben. Gerade die Green Option und der Zeitungsservice von sharemagazines werden super genutzt. Die Gäste kommen mit dem Handling super klar. Und das Beste, die Gäste machen sich jetzt tatsächlich Gedanken über das Housekeeping und die Zimmerreinigung, ob diese wirklich notwendig ist oder nicht.“, ergänzt Burda.

Suzann Heinemann
Suzann Heinemann, Gründerin der Greenline Hotels und InfraCert

Eine Empfehlung an alle Hoteliers

Zum Schluss des Online-Panels gaben alle Teilnehmer noch Empfehlungen ab, wie es mit der Digitalisierung und mehr Nachhaltigkeit im Hotel klappt. „Machen Sie sich Gedanken, was möchte man in seinem Hotel ändern, in welche Richtung soll es gehen. Setzen Sie sich in einem kleinen Team zusammen und analysieren Sie. Ich kann nur nochmal wiederholen, wie begeistert wir von den Tablets von Betterspace sind mit der Green Option, der einfachen Möglichkeit für die Gäste Brötchen oder ähnliches auf Knopfdruck zu bestellen und natürlich von dem Zeitungsangebot von sharemagazines.“, erklärt Burda. „Nutzen Sie die Zeit und prüfen Sie, welche Prozesse Sie aktualisieren wollen und bereiten Sie sich vor. Sobald der normale Betrieb wieder losgeht, hat keiner mehr Zeit für sowas.“, ergänzt Krippendorf.

Mit dem Tipp: „Einfach machen ist jetzt das Wichtigste“, sind sich Suzann Heinemann, Frederic Müller und Dirk Klein sehr einig gegen Ende des Webinars. „Einfach anfangen, der Rest ergibt sich automatisch. Dadurch entwickelt sich erst ein Plan und eine Strategie“, erklärt Heinemann. Das Schlusswort des Online-Panels haben Suzann Heinemann und Dirk Klein: „Es kann auch ruhig mal was schiefgehen. Mutig sein, ausprobieren, nachbessern, das ist doch agiles Management, was alle heute wollen. Hoteliers sollten schauen, wie sie ihre Strategie nach außen transportieren und kommunizieren. Und ganz wichtig: Man kann Digitalisierung und Nachhaltigkeit nicht alleine angehen, weder als CEO, noch auf der mittleren oder der unteren Ebene. Es müssen alle mitmachen, sonst macht es keinen Spaß!“, erklärt Klein. „Ganz wichtig ist auch der Austausch auf Augenhöhe. Tauschen Sie sich aus mit Hoteliers, die bei der Digitalisierung und Nachhaltigkeit schon weiter sind. Nutzen Sie deren Expertise und lernen Sie aus den Fehlern, die andere gemacht haben. Wer übrigens Energiethemen angehen will, sollte sich an Dirk Klein wenden und dort mal anschauen, was er auf die Beine gestellt hat.“, ergänzt Heinemann.

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