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Recap: Online-Panel zum Thema „Der Neustart im Hotel“

Am Dienstag, den 01.06.2021 fand das Online-Panel „Der Neustart im Hotel – Herzlich Willkommen in der neuen Normalität zwischen Gästezufriedenheit, Digitalisierung und Zusatzeinnahmen – finanzierbar?“ initiiert von Beyond Bookings und Betterspace statt. Neben Hotelier Alexander Ickler von The Taste Hotels und Christian Badenhop, Gründer von Noun Hospitality, diskutieren Alexander Blancke, Co-Founder von Beyond Bookings, und Stephan Krippendorf, Head of Marketing von Betterspace, in einer lockeren Runde über die Themen Restart der Hotels, aktuelle Herausforderungen und natürlich die Digitalisierung. Katrin Sitter führte die Panel-Teilnehmer durch die überaus spannende Diskussionsrunde. Den Einstieg bildete die Frage, wie die aktuelle Situation in den Hotels aussieht.

Die Quintessenz des Panels im Überblick:

Die wichtigsten Aussagen der Diskussionsrunde vom 01.06.2021

  1. Corona verschafft Zeit, sich den Themen Digitalisierung und Gästebedürfnisse zu widmen
  2. Umsatzeinbußen der vergangenen Monate sowie der Fachkräftemangel bei der Wiedereröffnung machen der Hotellerie zu schaffen
  3. Hoteliers sollten sich auch auf Gäste aus der Region fokussieren und nicht nur auf internationale Gäste
  4. Hotels sollten sich ihrer Umgebung bedienen und diese erlebbar machen, es gibt keinen Ort in Deutschland an dem es nichts zu entdecken gibt, egal wie klein das Dörfchen sein mag
  5. Hygieneregeln, Abstandskonzepte, kontaktlose Prozesse und neue Gästebedürfnisse prägen den Hotelalltag
  6. Das Hotelzimmer rückt wieder mehr in den Mittelpunkt, weil dies ein sicherer und geschützter Raum für den Gast ist, besonders da er nun weniger Aufenthaltsmöglichkeiten im Hotel hat
  7. Telefone und WLAN sind absolute Must-Haves im Hotelzimmer
  8. Digitalisierung hilft, den Arbeitsalltag im Hotel zu vereinfachen
  9. Digitalisierung soll das Personal nicht ersetzen, sondern die Mitarbeiter im Hotel unterstützen und ihnen wieder mehr Zeit für den Gast und seine (neuen) Bedürfnisse schenken
  10. Jede Krise hat auch etwas Gutes, zum Beispiel Zeit, um sich auf das wesentliche zu fokussieren
  11. Die Bedürfnisse der Gäste ändern sich. Gäste wollen begeistert werden und mehr als nur eine Schlafmöglichkeit geboten bekommen
  12. Die Hotellerie ist ein Stehaufmännchen – eine kreative, innovative Branche die kämpft, immer auf der Suche nach einer Lösung ist und sich immer wieder neu erfindet

Die Auswirkungen von Corona

Sichtlich gutgelaunt, die Wiedereröffnung im Rücken, starten Alexander Ickler und Christian Badenhop in die Gesprächsrunde. „Wir freuen uns einfach wieder aufzumachen und unsere Gäste zu begrüßen.“, erklärt Alexander Ickler. Es liegt zwar eine schwere Zeit hinter den Hoteliers und auch die bevorstehende Zeit wird keine einfache, da sind sich alle Teilnehmer einig, aber die aktuelle Freude über die Wiedereröffnung überwiegt. Die derzeitige Situation in den Hotels wird als sehr herausfordernd eingeschätzt. Neben dem „Nicht-Mehr-Gewöhnt-Sein“ der doch körperlich anstrengenden Arbeit im Hotel stellt auch der Fachkräftemangel laut den Hoteliers aktuell eine große Herausforderung dar.

Marcus Burda
Alexander Blancke, Co-Founder Beyond Bookings

Zudem müssen viele Prozesse überdacht und aus Hygiene-Gesichtspunkten neu bewertet werden. Es gibt viele Prozesse, die jetzt anderes laufen werden, vom Check-In bis zum Check-Out. Doch man ist sich sicher, dass es bald schnell wieder bergauf gehen wird. Zwar nicht genauso wie vorher, ein bisschen anderes eben. Die Hygieneregeln und Abstandvorschriften werden Hoteliers, Mitarbeiter und Gäste noch eine ganze Weile begleiten.

Hoteliers vermissen ihre Gäste und freuen sich auf den Restart

Spürbar während der Diskussion war auch, wie sehr die Hoteliers ihre Gäste vermissen, oder vermisst haben in den vergangenen Wochen und Monaten. Deswegen sei es auch wichtig, sich nicht nur auf Prozesse zu konzentrieren, sondern auch auf die Gäste und deren Bedürfnisse. Einigkeit herrschte dabei über die Tatsache, dass sich die Gäste und deren Bedürfnisse ändern würden. Der neue Gast wird viel geplanter und organisierter seine Reise antreten und will begeistert werden. „Der Gast will vor allem vor der Reise bereits wissen, was ihn vor Ort erwartet und auf was er sich freuen kann.“, so Alexander Blancke.

Der Gast von morgen

„Der typische Business-Tourismus wird sich verändern, gerade da aktuell das MICE-Geschäft und Tagungen einfach ausfallen und nicht stattfinden. Viele Hoteliers in den Städten müssen neue Wege gehen und sich neu orientieren. Der typische Business-Gast kommt gerade einfach nicht. Die Tendenz geht er in Richtung Bleisure-Gast, der die Arbeit und den privaten Ausflug miteinander verbindet.“, erklärt Christian Badenhop.

Marcus Burda
Christian Badenhop, Founder Noun Hospitality

Zudem sollten sich Hoteliers darauf konzentrieren, wie sie die Umgebung und das Hotel wirklich erlebbar machen können. „Es ist wichtig zu zeigen, was bietet meine Umgebung, was kann der Gast hier unternehmen und kennenlernen“, ergänzt Blancke. Dass die internationalen Gäste nicht sofort wiederkommen und man sich lieber auf Gäste aus der Region und angrenzenden Bundesländern fokussieren solle, darüber herrschte Einigkeit. „Denn schließlich wollen die Menschen wieder raus und etwas erleben. Jedoch muss sich dies nicht unbedingt auf Mallorca oder Sri Lanka abspielen, sondern eher in der Lüneburger Heide oder an der Mosel.“, so Krippendorf.

Digitalisierung als Unterstützung im Hotel

Neben der Umgebung spielen auch digitale Helfer eine zunehmend wichtige Rolle im Hotel. „Dabei geht es jedoch nicht darum die Mitarbeiter zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen und den eh schon stressigen Arbeitsalltag einfach leichter zu machen.“, erklärt Krippendorf. „Die Hotellerie ist und bleibt ein Kontakt-Business. Digitalisierung unterstützt uns, aber es dürfen definitiv durch einen Check-In Terminal oder ähnliche Angebote keine Arbeitsplätze wegfallen.“, ergänzt Alexander Ickler. „Viele haben die Digitalisierung und digitale Helfer am Anfang falsch eingeordnet oder verstanden, sie sollen helfen und nicht den Mitarbeiter ersetzen.“, pflichtet Christian Badenhop bei.

Marcus Burda
Stephan Krippendorf, Head of Marketing Betterspace

Neben WLAN, was von allen Diskussionsteilnehmern als essentiell betrachtet wird, wurden auch Telefone als Must-Haves im Hotel bezeichnet. „Das Telefon im Hotelzimmer ist enorm wichtig und wird in den nächsten 20 Jahren auch nicht einfach so verschwinden. Man müsse ja auch mal an die nicht ganz so technik-affinen Generationen denken.“, erklärt Alexander Ickler und Christian Badenhop sowie Alexander Blancke pflichten ihm bei. „Verschwinden werden Telefone nicht“, ist sich auch Krippendorf sicher, „Aber es muss eben nicht mehr das klassische Telefon sein, sondern eine digitale Gästemappe mit Telefonfunktion, die einfach handelbar ist für alle Generationen.“, erklärt Krippendorf.

Marcus Burda
Alexander Inkler, Taste Hotels

Vorteile und Finanzierung digitaler Helfer im Hotel

Vorteile der digitalen Gästemappe konnten die Panel-Teilnehmer schnell sehr viele finden. Neben der Abbestellung der Zimmerreinigung und der Telefonie, was beides die Kosten im Hotel enorm senken kann, spielen auch zusätzliche Einnahmen, die die digitalen Helfer einspielen, eine wichtige Rolle. Doch wer soll das alles bezahlen, gerade jetzt wo viele Hoteliers monatelang harten Umsatzeinbußen hinnehmen mussten? „Es gibt mittlerweile sehr viel Unterstützung. Auch wir bieten mit unserem smarten Finanzierungskonzept eine einfache Möglichkeit an, wie Hoteliers investieren und einfach mit ihren Hotelzimmern zahlen können“, erklärt Blancke. Digitalisierung muss also gar nicht teuer sein.

Am Abschluss des Online-Panels wurde einmal mehr deutlich wie widerstandsfähig und kämpferisch die Branche der Hotellerie doch ist. Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Hotellerie im Gegensatz zu vielen anderen Branchen sehr gut mit Veränderungen umgehen kann und alleine deswegen Corona nicht das „Aus“, sondern eher einen neuen Anfang für die Branche bedeutet. „Wir blicken sehr positiv nach vorn und sind gespannt auf all die Dinge, die auf uns zu kommen“, erklärt Alexander Ickler. Die neue Normalität ist also nichts, vor dem ein Hotelier Angst haben muss. „Eine Kristallkugel hat natürlich niemand und keiner vermag es aktuell zu sagen wie es jetzt genau weiter geht, aber es wird weitergehen.“, ergänzen Alexander Blancke und Christian Badenhop. Denn wie heißt es so schön: „Ich weiß nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“

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