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Die neuen Bund-Länder-Konferenz-Beschlüsse und deren Auswirkung auf die Hotellerie

Die neuen Regeln im Überblick

Am 10.08.2021 hat erneut die Ministerpräsidentenkonferenz stattgefunden und Bund und Länder haben sich auf neue Corona-Regeln verständigt. Was bereits vorher schon vermutet wurde, ist nun Gewissheit: Nicht-Geimpfte müssen sich auf kostenpflichtige Tests einstellen und auch die Alltagstestpflicht wird deutlich verschärft. Die 3G-Regel wird kommen. Wie bereits zuvor bleibt es jedoch abzuwarten, was die einzelnen Bundesländer in den kommenden Wochen genau beschließen.

Die „3G-Regel“:

Spätestens ab dem 23. August 2021 soll für bestimmte Einrichtungen und Freizeitangebote der Zutritt nur für negativ Getestete, Genese und Geimpfte möglich sein. Dazu zählen: Hotels, Innenräume von Restaurants, Pflegeeinrichtungen, Klinken, Fitnessstudios, Schwimmbäder sowie körpernahe Dienstleistungen und die Teilnahme an Feierlichkeiten und Festivitäten in Innenräumen. Dabei gilt, dass Antigen-Tests nicht älter als 24 Stunden und PCR-Tests nicht älter als 48 Stunden sein dürfen. Kinder und Schüler sind ausgenommen. Die 3G-Regel kann von den Ländern ausgesetzt werden, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz stabil unter 35 Neuinfektionen liegt.

Corona-Tests:

Die aktuell noch kostenlosen Antigen-Schnelltests sollen ab dem 11. Oktober kostenpflichtig werden. Ausgenommen sind Schwangere, Kinder, Jugendliche unter 18 Jahren und Menschen, für die keine Impfempfehlung vorliegt.

Reisen:

Für Geimpfte und Genesene gilt nach der Rückreise aus einem Hochrisikogebiet, also einer Region mit besonders hohen Fallzahlen oder für die „Anhaltspunkte eines gefährlichen Infektionsgeschehens vorliegen“ keine Quarantäne-Pflicht.

Corona-Hilfen:

Die erleichterte Beantragung des Kurzarbeitergeldes sowie die bestehende Überbrückungshilfe III Plus soll über den 10. September 2021 hinaus verlängert werden.

Arbeit:

Arbeitgeber sind weiterhin dazu verpflichtet Tests für Beschäftigte anzubieten und Hygiene-Schutzmaßnahmen zu ergreifen sowie zum Schutz des Personals einzuhalten.

Masken:

Das Tragen von medizinischen Masken respektive FFP2-Masken soll weiterhin verpflichtend sein bei der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und beim Einkaufen.

DEHOGA Bayern zwiegespalten über die aktuellen Corona-Beschlüsse

Die Präsidentin des Bayrischen Hotel- und Gaststättenverbandes DEHOGA Bayern Angelika Inselkammer steht den aktuellen Beschlüssen der Bund-Länder-Konferenz und deren Auswirkungen auf die Hotellerie und Gastronomie teilweise skeptisch gegenüber. „Wir hätten uns mehr Mut zu mehr Selbstverantwortung und weniger Verbote gewünscht.“, so Inselkammer. Positiv bewertet wird der Umstand, dass es nicht wie im Vorhinein der Konferenz vermutet, Zugangsbeschränkungen für Nicht-Geimpfte und Nicht-Genesene gibt. Auch die Tatsache, dass kein erneuter Lockdown thematisiert wurde, macht Mut zur Hoffnung. „Das klare Bekenntnis, dass eine Schließung des Gastgewerbes zumindest für Geimpfte und Genesene definitiv ausgeschlossen ist, ist ein wichtiges Signal an alle Unternehmer und Beschäftigte.“, erklärt Inselkammer.

Ebenfalls sehr gut aufgenommen vom DEHOGA Bayern wurde die Ankündigung, dass der erleichterte Zugang zum Kurzarbeitergeld und die Überbrückungshilfe weiter verlängert werden sollen. Das schafft zumindest etwas Sicherheit für die vielen aktuell immer noch um ihre Existenz-bangenden Hoteliers und Gastronomen. Weniger erfreut äußerte sich Inselkammer dazu, dass nach wie vor lediglich der Sieben-Tage-Inzidenzwert der entscheidende Faktor für die Anwendung der 3G-Regel ist. „Hier bleibt auch nach eineinhalb Jahren Pandemie alles beim Alten. Die Frage ist nur, ob das Alte angesichts neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse immer das Bessere ist“, so Inselkammer.

Auszubildende im Hotel

Sinkende Akzeptanz der Corona-Maßnahmen?

Während mal wieder neue Beschlüsse gefasst wurden, ärgern sich derweil Hoteliers und Gastronomen über die sinkende Akzeptanz der bereits verabschiedeten Maßnahmen. „Unternehmer und Mitarbeiter haben in der täglichen Auseinandersetzung an der Rezeption und im Restaurant damit zu kämpfen und stehen mit dem Rücken an der Wand.“, erklärt Dirk Ellinger, Hauptgeschäftsführer des Thüringer Landesverbands des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes. Da Hoteliers und Gastronomen dringend auf Gäste und Umsätze angewiesen sind, um die vergangenen Einbußen zu kompensieren, zermürben die Diskussionen das im Laufe der Corona-Krise eh schon weniger gewordene Personal im Hotel zusätzlich.

Vgl. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)03.-04. August 2021
BfR Corona MONITOR – Vergleich der Angemessenheit der Corona-Maßnahmen – Wie beurteilen Sie die folgenden Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus? (Antwortoptionen: „nicht angemessen“, „angemessen“)

Aktuelle Statistiken zeigen ebenfalls, dass die getroffenen Corona-Maßnahmen an Akzeptanz verlieren, wenn auch nur geringfügig. Das Bundesinstitut für Risikobewertung führt seit Beginn der Pandemie im Zwei-Wochen-Takt eine Befragung durch und veröffentlicht die Ergebnisse im BfR Corona Monitor. Während leidglich von 12 bis 13 Prozent der Befragten die allgemeinen und zuerst getroffenen Maßnahmen, wie Quarantäne, Abstandsregelung und Maskenpflicht als nicht angemessen beurteilen, sagen 23 bis 32 Prozent der Befragten, dass abgesagte Veranstaltungen, die Begrenzung der Kundenzahl, Kontaktbeschränkungen und Einschränkung im Kulturbetrieb nicht angemessen sind.

Auszubildende im Hotel

Trotz Aufbruchstimmung eine angespannte Situation in der Hotellerie

Generell herrscht „eine positiver werdende Stimmungslage“, so Ellinger von der DEHOGA Thüringen. Die aktuelle Buchungslage und Auslastung sind momentan nicht nur in Thüringen, sondern überall in Deutschland gut. Die ungebrochene Reiselust und die Sommerferien sorgen für den erhofften Aufschwung der Hotellerie. Jedoch sorgt die aktuelle Lage nur für gedämpften Optimismus, denn die Anfragen brechen laut Ellinger ab September wieder ein. Die instabile Lage, die Angst vor erneuten Schließungen und die vorherrschende Ungewissheit schaffen aktuell keine Planungssicherheit für die Gäste und sorgen so für wieder leerer-werdende Bücher in den Hotels.

Die mangelnde Perspektive führt letztendlich zu fehlendem Vertrauen der Hotelgäste und auch des Personals. Da gerade die Hotellerie aktuell mit einem hohen Personalmangel aufgrund fehlender Auszubildender und vieler Abwanderer in andere Branchen zu kämpfen hat, erschwert das die aktuelle Situation in den Hotels zusätzlich. Es bleibt also spannenden in der Hotellerie und weiterhin abzuwarten, was die einzelnen Bundesländer im Nachgang der Ministerpräsidenten-Konferenz beschließen und wie sich die Lage weiterentwickeln wird.

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