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Aktuelle Situation: So sieht es aus in den Ferien- und Stadthotels in der DACH-Region und Europa

Die Lage der Stadt- und Ferienhotellerie

Kaum eine andere Branche ist so hart von der Corona-Krise und deren Auswirkungen betroffen wie der Tourismussektor und damit verbunden die Hotellerie, oder doch nicht? Wir haben uns die aktuelle Situation der Hotels in den Städten und auf dem Land sowohl in Deutschland, als auch im europäischen Ausland mal etwas genauer angeschaut. Wer schreibt die höchsten Umsatzverluste, wo gibt es viele Insolvenzen, wie entwickeln sich die Zimmerpreise und wer will jetzt eigentlich verreisen? In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, wie es aussieht nach dem erneuten Restart der Hotellerie in den Stadt- und Ferienhotels in der DACH-Region und Europa.

Überblick:

  • 1. So verlief der Restart der Hotellerie
  • 2. Zwei Welten: Stadthotellerie & Ferienhotellerie
  • 3. Insolvenzen – Kommt nach der Hotel-Hilfe die Hotel-Pleite?
  • 4. Corona-Frust & Reise-Lust – Wer will wo hin?





  • 1. So verlief der Restart der Hotellerie

    Während die Hotellerie in Österreich bereits im Mai wieder volle Fahrt aufgenommen hat und in Spanien sowie vielen weiteren Ländern Europas noch eher, verlief der Restart in Deutschland aufgrund des Lockdowns und der Einzelregelungen der Bundesländer etwas holpriger ab. Laut DEHOGA Bundesverband sank der Umsatz in den Hotels im ersten Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr nochmals um 79,2 Prozent. Laut einer aktuellen Blitzumfrage im Juni lag dieser Wert „nur noch“ bei 36,7 Prozent. Viele Hotels befinden sich also immer noch in einer prekären wirtschaftlichen Situation und leiden unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie.

    Auch Österreich erleidet harte Umsatzeinbußen in der Hotellerie

    Mit dem Beginn des dritten Quartals 2021 wurden in Österreich mit der Ausnahme Wien, weitere Lockerungen in der Hotellerie durchgesetzt. Keine Masken für Mitarbeiter und Gäste, die unter die 3Gs (Geimpft, Getestet, Genesen) fallen, und auch Abstandsregeln sowie die Registrierungspflicht der Gastdaten sollen ab dem 22.07. Geschichte sein in der Alpenrepublik. Bis dahin war es jedoch auch für die Hotels in Österreich ein langer und harter Weg. Durchschnittlich erlitten die Betriebe einen Umsatzausfall in Höhe von 3,3 Millionen pro Hotel seit Beginn der Pandemie bis Mai 2021.



    Auch ohne Schließungen weniger Umsatz in Schweizer Hotellerie

    Während es überall Lockdowns und Schließung von Hotels und Gastronomiebetrieben gab, blieben die Schweitzer Hotels offen. Es gab kein generelles Betriebsverbot für Hotels, wie es anderenorts üblich war. Das half jedoch auch der Schweizer Hotellerie nicht. Auch hier erlitten Hotels Umsatzeinbußen. Über die Wintersaison verzeichneten die Betriebe im Durchschnitt Verluste in Höhe von einer Million Franken pro Hotel. Damit erlitten rund 62 Prozent der Hotels einen Umsatzeinbruch von mehr als 40 Prozent. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern, fiel der Umsatz damit jedoch nicht ganz so stark.



    2. Zwei Welten: Stadthotellerie & Ferienhotellerie

    Vgl.Umfrage Lageeinschätzung Mai 2021, HotellerieSuisse, Juni 2021 und Hotelreport, Fairmas, April 2021
    Vergleich der Auslastung im Mai 2020 und Mai 2021 in ausgewählten europäischen Großstädten.

    Doch längst nicht alle Hotels haben gleichermaßen mit Umsatzeinbußen und fehlenden Gästen zu kämpfen. Der Urlaubstourismus ist trotz der Corona-Krise sehr resilient im Gegensatz zum Städtetourismus. Dies hat gleich mehrere Gründe. Zum einen haben sich sehr viele Stadthotels auf den Business-Sektor fokussiert und Geschäftsreisen haben sich seit Beginn der Pandemie minimiert. Zum anderen beherbergen Stadthotels in den Großstädten meist viele ausländische Gäste, welche aufgrund der Reisewarnungen und Reisebeschränkungen im vergangenen Jahr ebenfalls rapide abgenommen haben und auch in diesem Jahr sieht es bisher nicht besser aus. Ein weiteres Problem liegt in ausgefallenen Großveranstaltungen, die eher privater Natur sind, wie Konzerte, Ausstellungen, Musicals und Verbrauchermessen. All das verschlimmert die Lage in den Städten dramatisch.

    Vgl. mrp hotels; „ Der Weg zurück in die Zukunft – Beginn der „New Normal“ Periode“, Stadthotellerie Update Juli 2020
    Anteil der Gäste aus dem Inland und Ausland in Prozent in Großstädten im DACH-Raum

    Deutsche Ferienhotels sind ausgebucht, Stadthotels kämpfen ums Überleben

    Während sich Hotels in typischen Urlaubsregionen in Deutschland, wie Ostsee, Allgäu oder Mecklenburgische Seenplatte über eine Auslastung jenseits der 80 Prozent freuen, kämpfen die Hotels in den Städten ums Überleben. Zwar haben sich Auslastung und RevPAR in den großen deutschen Städten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Bonn und München im Vergleich zum vergangen Jahr 2020 leicht gesteigert, befinden sich aber immer noch 80 Prozent unter dem Niveau von 2019. Der wirtschaftliche Betrieb der Stadthotels ist damit nur extrem schwer möglich. Das weitere Absinken der ADR (Average Daily Rate) um knapp 14 Prozent verschärft die prekäre Situation in den Hotels der deutschen Großstädte zusätzlich.

    Anderes Land, gleiche Situation: Die Schweiz

    Auch in der Schweiz litten und leiden die Hotels in den Städten deutlich mehr als auf dem Land oder in Alpinen-Regionen. Die durchschnittlichen Umsatzeinbußen fielen in den Städten doppelt so hoch aus, wie auf dem Land. Die Auslastungszahlen der Hotels sind in der Schweiz aktuell, egal ob Stadt oder Land, in etwa auf dem Niveau von 2020. Die KOF (Konjunkturforschungsstelle) geht davon aus, dass solange sich der internationale Tourismus nicht erholt und auch die Geschäftsreisenden weiterhin fehlen, wird sich an der Situation in den Städten und damit verbunden in den Stadthotels nichts ändern. Denn gerade in Städten wie Zürich, mit einem durchschnittlichen Anteil von 76 Prozent ausländischer Gäste und 70 Prozent Businessreisender, sehen die Prognosen keine Besserung vor 2022 vor.

    Vgl. Umfrage Lageeinschätzung Mai 2021, HotellerieSuisse, Juni 2021
    Umsatzverluster in der Schweitzer Hotellerie in der Wintersaison 2020/2021 in CHF

    Auch die Stadthotellerie in Österreich und Italien leidet

    Genauso wie die deutschen Stadthotels, leiden auch in Wien, Salzburg, Rom, Venedig und anderen europäischen Großstädten die Hotels deutlich mehr als in den ländlichen Regionen. So sanken die Nächtigungen beispielsweis in Wien um durchschnittlich 80 Prozent im vergangenen Jahr, während es Österreich-weit im Durchschnitt lediglich knapp 36 Prozent waren. Ähnlich verhält es sich in Italien und Spanien. Die Auslastung in den Städten schrumpfte auf weniger als 10 Prozent. Die extrem niedrige Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten entzieht den Stadthotels jegliche Existenzgrundlage. Andere typische ländliche Ferienregionen in Europa sind hier deutlich besser durch die Krise gekommen und erfreuen sich auch in diesem Jahr an steigenden Buchungszahlen, allen voran in Griechenland, Italien und Spanien.



    3. Insolvenzen – Kommt nach der Hotel-Hilfe die Hotel-Pleite?

    In vielen Ländern Europas, beispielsweise Deutschland, Spanien und Österreich hat sich Vater Staat und Mutter Regierung einiges einfallen lassen, um der geschundenen Hotellerie tatkräftig unter die Arme zu greifen. Mit Überbrückungshilfe, Veränderungen bei der Insolvenzantragspflicht, Kurzarbeitergeld und vielen anderen finanziellen Unterstützungen sollte die große Pleitewelle der Hotellerie vermieden werden. Dabei fielen die Hilfen in den verschiedenen Ländern natürlich sehr unterschiedlich aus. Aber egal wo auf der Welt oder Europa, unter der Corona-Krise mit am meisten gelitten haben Hotels und Gastronomiebetriebe, denn der Tourismus lag aufgrund von Lockdowns und harten Reisebeschränkungen überall brach.

    Insolvenzflut in deutschen Hotels bleibt aktuell aus

    Trotz der Pandemie ist die Anzahl der Firmenpleiten auf dem niedrigsten Stand seit der Einführung der Insolvenzverordnung von 1999 in Deutschland. Laut DEHOGA Bundesverband wurden im Januar und Februar diesen Jahres rund 256 Insolvenzverfahren eröffnet. Das ergibt ein Minus in Höhe von 27,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bis Ende April 2021 war jedoch die Insolvenzantragspflicht ausgesetzt worden. Sowohl der DEHOGA Bundesverband als auch der IHA, der deutsche Hotelverband, erwarten seitdem, dass die Anzahl der Insolvenzen rapide ansteigen wird. Bisher kann dies noch nicht bestätigt werden. Es bleibt abzuwarten wie sich in Deutschland die Anzahl der Insolvenzverfahren im Laufe der kommenden Monate entwickeln wird. Mut macht eine Umfrage des DEHOGA Bundesverbandes, in welcher sich die Anzahl der Betriebe, die aktuell um ihre Existenz bangen, von 75,5 Prozent auf aktuell 45,6 Prozent deutlich reduziert hat.

    Österreich auf niedrigstem Insolvenzantragsstand seit 1977

    Ähnlich verhält es sich mit den Hotel-Pleiten in Österreich. Auch hier wurde seitens der Politik mit der Verlängerung der Insolvenzmeldepflicht nachgeholfen. Im ersten Quartal 2021 wurde der niedrigste Wert an Insolvenzen seit 1977 in der Alpenrepublik gezählt. In den vergangenen Monaten gab es pro Woche rund 60 Prozent weniger Insolvenzen als vor der Krise. Jedoch steht auch hier die große Insolvenzwelle, welche vor allem Hotellerie- und Gastronomiebetriebe treffen wird, noch aus. Die KSV 1870 (Kreditschutzverband) rechnet damit, dass die Insolvenzen von Hotels frühestens ab dem Herbst 2021 dramatisch ansteigen werden

    Pleitewelle bedroht in Spanien die Hotellerie

    Ganz anders sieht es unterdes in Spanien und auf den kanarischen Inseln aus. Im Gastgewerbe stiegen die Insolvenzen auf den kanarischen Inseln um 73.3 Prozent. Zum Vergleich: In ganz Spanien ausgeweitet auf alle Wirtschaftsbereiche stiegen die Insolvenzen lediglich um 18,49 Prozent. Noch härter getroffen hat es jedoch die Hotellerie. Hier wurde ein dramatischer Anstieg der Insolvenzen in Höhe von 125 Prozent im Februar verzeichnet im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Zudem stehen beispielsweise aktuell auf Mallorca so viele Hotelimmobilien zum Verkauf, wie schon lange nicht mehr. Einziger Lichtblick: Auch die Anzahl der Unternehmensgründungen steigen in Spanien wieder an. Das lässt Hoffnung schöpfen.



    Corona-Frust & Reise-Lust – Wer will wo hin?

    2020 war ein schwarzes Jahr für die Hotellerie und Gastronomie. Reisebeschränkungen, Hygieneauflagen, Lockdowns und jede Menge Unsicherheit haben das Reiseverhalten der Urlauber und Geschäftsreisenden deutlich durcheinandergewirbelt. Lag der Auslandsaufenthalt vor Corona voll im Trend, so liegt er jetzt im Abwärtstrend. Die Reiseziele verschieben sich, doch auch die Anzahl der Urlauber ist zurückgegangen. Der Trend Inlandsurlaub steht weiterhin hoch im Kurs. Doch wer will jetzt genau verreisen und wohin und wie?

    Vgl. ÖAMTC Reisemonitoring: Urlaub 2021 Reiseverhalten der Österreicher in Zeiten der Corona-Pandemie, Mai 2021 & Die Zeit, Trendbarometer: Deutsche planen trotz Corona Urlaub, Juni 2021
    Anteil der Gäste aus dem Inland und Ausland in Prozent in Großstädten im DACH-Raum

    Österreicher wollen reisen, aber am liebsten in Österreich!

    Laut dem ÖAMTC Reisemonitoring wollen 72 Prozent der Österreicher verreisen, jedoch haben erst rund 40 Prozent davon gebucht. 28 Prozent sind demnach noch unentschlossen oder bleiben lieber zu Hause. Mit knapp 45 Prozent ist das beliebteste Reiseziel der Österreicher Österreich. Weitere 42 Prozent wollen ins europäische Ausland. Ganz oben auf der Liste als Ziel sind hier Kroatien, Italien und Griechenland. Lediglich 13 Prozent liebäugeln mit einer Fernreise im zweiten Corona-Jahr. Das Auto ist bei 67 Prozent der Bevölkerung von Österreich mit Abstand das beliebteste Reisemittel. Flugreisen kommen lediglich für 17 Prozent der Österreicher in Frage. Corona hat damit das Reiseverhalten stark beeinflusst. Es wir spontaner gebucht, jeder Vierte macht seinen Sommerurlaub von der aktuellen Corona-Situation abhängig und der Urlaub im eigenen Land liegt voll im Trend.

    Deutsche wollen verreisen, aber buchen spät!

    Laut einer aktuellen FORSA-Umfrage plant die Mehrheit der Deutschen ihren Sommerurlaub, trotz Corona-Pandemie. Knapp ein Drittel, 31 Prozent, wollen jedoch den Urlaub komplett in Deutschland verbringen, während ein weiteres Drittel lieber ganz zu Hause bleibt und den Urlaub auf Balkonien bevorzugt. Lediglich 15 Prozent wollen ins Ausland verreisen und 18 Prozent sowohl in Deutschland als auch im Ausland Urlaub machen. Wer keinen Urlaub macht und lieber zu Hause bleibt, tut dies zu 53 Prozent aufgrund der unsicheren Corona-Lage. Gebucht wird insgesamt spontaner, denn 55 Prozent der Deutschen haben ihren Urlaub noch nicht festgezurrt. Bei der Wahl des Verkehrsmittels zum Urlaubsort liegt auch in Deutschland das Auto auf Platz Eins. Verspricht es doch dem Urlauber mehr Sicherheit und Spontanität.

    Quellen

    Zahl der Insolvenzverfahren auf den Kanaren um 73,73% gestiegen,infos-grancanaria.com, 05.03.2021

    Gastro- und Hotelbranche mit historisch wenig Pleiten, Wiener Zeitung, 13.04.2021

    Das Gastgewerbe im Zahlenspiegel Quartal 1/2021,DEHOGA Bundesverband,Mai 2021

    DEHOGA-Umfrage: Neustart im Gastgewerbe mit großen Herausforderungen – Fast jeder zweite Betrieb bangt weiter um seine Existenz, DEHOGA Bundesverband, Juni 2021

    Umfrage Lageeinschätzung Mai 2021, HotellerieSuisse, Juni 2021

    ÖHV-Umfrage: Corona-Bilanz der Hotellerie, Juni 2021

    ÖAMTC Reisemonitoring: Urlaub 2021 Reiseverhalten der Österreicher in Zeiten der Corona-Pandemie, Mai 2021

    Trendbarometer: Deutsche planen trotz Corona Urlaub,Die Zeit, Juni 2021

    Hotelreport, Fairmas, April 2021

    (Non-)Hotel Accommodation vs. Airbnb, KOF, Juni 2021

    Hospitality sector: half of businesses fear for their survival, Februar 2021

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