Wohin geht die Reise?
Dass die Corona-Pandemie nicht nur kurzfristige Folgen für die Hotellerie mit sich bringt, ist kein Geheimnis und genauso wenig überraschend. Doch jetzt steht Sommerurlaub bevor und es heißt: Raus aus dem Homeoffice! Nachdem monatelang das Corona-Virus nicht nur die Nachrichten, sondern auch das Leben der Menschen beherrscht, sehnen sie sich nach einer Auszeit und ein bisschen Normalität im alltäglichen Chaos. Was sich schon jetzt beim Reiseverhalten ändert und welche Trends sich in Zukunft am Hotel-Markt zeigen werden, haben wir in diesem Blogbeitrag mal etwas genauer betrachtet.
1. Regionalität und Inlandsreisen
Die Menschen wollen verreisen und ziehen jetzt Reisen im Inland vor. Denn teilweise machen es geschlossene Grenzen unmöglich in das Wunsch-Urlaubsland zu reisen und Reisewarnungen schrecken vor Auslandsreisen ab. Die Unsicherheit durch das Corona-Virus ist groß. Schließlich kann sich die aktuelle Situation jeden Moment ändern und die Situation in fremden Ländern lässt sich besonders schwer einschätzen. Der Urlaub wird dieses Jahr also im Heimatland stattfinden – und das nicht unbedingt auf Balkonien. Denn davon werden viele nach dem Corona-Lockdown genug gesehen haben. Eine große inländische Hotelnachfrage ist extrem hilfreich für die Hotellerie. Das gilt sowohl für touristische als auch Geschäftsreisen. Wenn das Reisen im Inland erlaubt ist, können sich Hoteliers wohl auf einheimische Gäste freuen. Denn das eigene Land hat einiges zu bieten, was den Wunsch nach Regionalität aufkeimen lässt.

Deutsche Hoteliers können dem Sommerurlaub optimistischer entgegenblicken, als andere. Inlandsreisen, egal ob touristischer oder geschäftlicher Natur, werden in Deutschland eh und je stark nachgefragt. Mit knapp 160 Millionen Inlandsübernachtungsreisen liegt Deutschland auf Platz 2 der Binnennachfrage in Europa. Mehr Inlandsnachfrage generiert nur unser Nachbarland Frankreich. Für einen Strandurlaub, Städtereisen oder Wandern in den Bergen muss man Deutschland schließlich nicht verlassen.
2. Veränderte Ansprüche an Hygiene und Sicherheit
Die Ansprüche für Hygiene und Sicherheit haben sich durch die Corona-Pandemie verändert. Nicht nur dem regelmäßigen Händewaschen wird mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Maßnahmen aus dem Alltag, wie Mund-Nasen-Bedeckung oder Plexiglasscheiben an den Kassen im Supermarkt, schützen vor der Virus-Übertragung und geben den Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Jetzt vermittelt ein Hotelmitarbeiter mit Mund-Nasen-Schutz, dass das Hotel das Wohlbefinden und die Gesundheit der Gäste nicht auf die leichte Schulter nimmt. Ein Desinfektionsspender am Hoteleingang wird nicht nur als Einhaltung von Regularien wahrgenommen, sondern als Service für den Gast. Es ist davon auszugehen, dass in Hotels neue Hygiene- und Sicherheitsstandards aufgebaut werden. Und es ist gut möglich, dass diese Standards uns in Zukunft weiterhin erhalten bleiben.
Das erhöhte Hygienebewusstsein wird auch zukünftig nicht abnehmen. Mit der sichtbaren Einhaltung von Abstandsregelungen und Hygienemaßnahmen schaffen Sie Vertrauen bei ihren Gästen. Besonders in einer so unsicheren Zeit ist das Vertrauen wichtig. Schließlich möchten die Gäste im Urlaub kein Risiko eingehen. Eine gute Vertrauensbasis ist derzeit also ein wichtiger Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Hotels.

3. Corona lässt Individualität schwinden
Die Corona-Krise hat der gesamten Hotel-Branche zugesetzt. Die Einnahmen, die während des Corona-Lockdowns ausgefallen sind, können nicht nachgeholt werden. Das wird nicht nur die Hotellerie, sondern auch die gesamte Tourismusbranche großflächig beeinflussen. In einer Studie im Mai 2020 des Online-Stellenbörsen Betreibers YOURCAREERGROUP wurden Angestellte aus Hotellerie, Gastronomie und Touristik in Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Polen, Spanien, Portugal, Mexiko und vereinzelnd weiteren (nicht) europäischen Ländern befragt. Dabei gaben rund 42% der Befragten an, dass ihr Geschäftsbetrieb bereits gefährdet ist.
Hier sind jetzt clevere Ansätze gefragt, um den Restart der Hotellerie erfolgreich zu meistern. Eine gute Kapitalreserve kann hier kurzfristig ein gutes Polster für Hotels bieten. Doch auch effiziente Betriebsabläufe sind jetzt gefragt, um erfolgreich nach Corona durchzustarten. Optimierte Prozesse, wie der digitale Check-In ist hier ein gutes Beispiel. Der digitale Prozess spart zum einen Zeit, zum anderen senkt er Kosten im Hotel. Schneller einzuchecken entlastet Mitarbeiter, freut Gäste und verbannt das Papierchaos von der Rezeption. Und schließlich müssen diese Daten auch nicht mehr in Papierform gelagert werden. Solche Ansätze gib es im gesamten Hotel. Jetzt ist sind Hoteliers gefragt, das Potenzial in ihrem Hotel smart auszuschöpfen.
4. Der Druck durch Quoten im Hotel
Teilweise gibt es derzeit Kapazitätsgrenzen für Hotels. Wenn die maximale Auslastung für Hotels oder die maximale Anzahl der Gäste im Restaurant vorgeschrieben wird, müssen sich Hoteliers darum bemühen, das Meiste aus ihren Gäste herauszuholen. Verlorengegangener Umsatz lässt sich in der Tourismusbranche nicht nachholen. Deshalb gilt es jetzt die Auslastung an die maximal zulässige Zahl zu bringen und diese Auslastung durchgehend zu halten. Es ist zu erwarten, dass Hoteliers sich darauf konzentrieren das Up- und Cross-Selling anzutreiben. Mit Zusatzverkäufen soll zumindest ein Teil des verlorengegangenen Umsatzes wiedergutgemacht werden. Kreativität ist also gefragt, um die Zusatzverkäufe anzukurbeln. Besonderer Service und die Guest-Experience rücken hier in den Vordergrund.

5. Kontaktfrei und effizient: Digitalisierung
Kontaktloser Service gewinnt. Der Fortschritt der Digitalisierung und das wachsende Angebot von digitalen Helfern, ermöglicht es viele der neu geforderten Hygiene- und Abstandsmaßnahmen schnell und unkompliziert im Hotel umzusetzen. Vom digitalen Check-In über Mitarbeiterkommunikations-App hinzu elektronischen Zeitschriften gibt es zahlreiche Möglichkeiten, wie Digitalisierung die Hoteliers und Mitarbeiter unterstützen kann, Kontaktpunkte zu reduzieren. Besonders in Anbetracht der neuen Situation um den Corona-Virus und den damit verbundenen Herausforderungen, hat die Digitalisierung in der Hotellerie ein enormes Potenzial. Digitale Helfer ermöglichen es, die Kommunikation zum Gast ganz ohne physischen Kontakt aufrecht zu erhalten und sogar noch auszubauen. Die Digitalisierung ist jetzt für die Hotellerie wichtiger denn je.

Doch digitale Assistenten unterstützen nicht nur dabei, den Service kontaktlos weiter aufrechtzuerhalten. Zusätzlich können mit digitaler Unterstützung verschiedene zeitaufwändige oder oft wiederkehrende Prozesse optimiert werden. Keine langen Warteschlangen, digitale Speicherung der Meldescheine, Reservierungen im Hotelrestaurant per Klick. Schneller, übersichtlicher und einfacher machen digitale Helfer verschiedene Prozesse in allen Bereichen im Hotel. Reibungslose Abläufe im Hotel sind besonders jetzt wichtig. Zum einen für die Gästezufriedenheit, aber auch um Abstandsregelungen und Hygienestandards leichter umsetzen zu können. Geben Sie Ihren Mitarbeitern und Gästen beispielsweise die Möglichkeit digital zu kommunizieren und vermeiden Sie große Ansammlungen in öffentlichen Bereichen. Mit effizienten Prozessen reduzieren die digitalen Assistenten den damit verbundenen Aufwand für das Hotelpersonal. So sparen Hotels letztendlich nicht nur Geld, sondern auch wertvolle Zeit. Die fortschreitende Digitalisierung gibt Mut zur Hoffnung für eine sicheren Hotel-Restart unter Covid-19 Bedingungen und zu dem Zurückkehren und Anknüpfen an die erziele Umsätze und Erfolge aus 2019.
6. Der Kampf um Hotel-Stammgäste
Es ist zu erwarten, dass besonders in der Restart-Phase der Hotellerie die Stammgäste vorerst in den Fokus rücken. In der Studie zum Tourismus in der Covid-19 Zeit und danach hat das Institute of Brand Logic gaben 78% der Befragten aus der Branche an, sich auf Stammgäste zu konzentrieren. 38% gaben an, sich um neue Kunden zu bemühen. Für einen erfolgreichen Neustart nach dem Corona-Lockdown wird also erst auf Stammgäste gesetzt. Der Aufwand, einen Stammgast für einen erneuten Besuch zu begeistern ist geringer, als sich um Neukunden zu bemühen. Stammgäste kennen die Vorzüge des Hotels. Eine persönliche E-Mail kann hier bereits nachhelfen, um den Gast auf das Hotel und das Angebot aufmerksam zu machen. Außerdem sind Stammgäste auch eher dazu bereit, mehr Geld auszugeben. Es gilt also zuerst für Hoteliers eine gute Basis an Stammgästen aufzubauen, wenn diese noch nicht vorhanden ist. Erst im folgenden Schritt steigen die Bemühungen um Neukunden.

Ausblick in die Hotel-Zukunft nach Corona
Die Menschen wollen reisen, auch in der Zeit von Corona. Jetzt müssen sich Hotels und Gäste auf neue Prozesse und Standards einstellen. Das heißt nicht, dass die neuen Abläufe für immer so bleiben, wie sie jetzt nach dem Corona-Lockdown eingeführt werden. Das könnten sie aber. Denn die Neuerungen, die es in jedem Bereich im Hotel gibt, können verborgene Potenziale für die Zukunft sein. Sei es der digitale Check-In, der in Zukunft von den Gästen gewünscht wird und nicht mehr aus dem Hotel wegzudenken ist oder neue Routinen für erhöhte Hygienestandards – die Möglichkeiten sind vielfältig und damit auch die Chance etwas zu verbessern. Jetzt ist die Zeit, sich über Betriebsabläufe Gedanken zu machen und Prozesse zu optimieren. Nicht nur für die Zeit nach Corona, sondern für die erfolgreiche Zukunft im Hotel.
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